Für Gourmets und Gourmands schlägt die grosse Stunde: bei einer Reise zu allen Drei-Sterne-Restauraunts auf diesem Planeten. Im Programm des sechsmonatigen Trips stehen die grossen Küchen der Welt, ob nun in Frankreich, China oder Italien.
Die höchste Bewertung, die ein Restaurant weltweit bekommen kann, sind die drei rot und fein gezeichneten Sterne im Guide Michelin. Man kann sie weder kaufen noch sich ihnen verweigern. Sie werden ungefragt vergeben, nach anonymen Testbesuchen, versteht sich. In Frankreich gab es den Fall, dass sich ein Koch das Leben nahm, weil er einen Stern verloren hatte. In der Provinz Deutschlands ging ein Koch bankrott, weil nach dem Stern keine Kundschaft mehr kam.
Derzeit sind weltweit 105 Restaurants mit drei Sternen geadelt. Wer sechs Monate Zeit und rund 230 000 Franken mitbringt, kann sie alle auf einer Reise durch zwölf Länder rund um die Erde besuchen. 21 der Drei-Sterne-Tempel liegen in den Welthauptstädten der Kulinarik, in Tokio (hat zwölf) und Paris (neun). Besucht werden aber auch Heston Blumenthals «The Fat Duck» in England, bekannt für seine experimentelle Küche, oder ein Klassiker der Nouvelle Cuisine, die lebende Legende Alain Ducasse in Paris. Weitere Highlights auf der Restaurant-Weltreise: Menü Grande Tradition Classique von Paul Bocuse in der «Auberge du Pont de Collonges» bei Lyon, Langustine mit Seegras von René Redzepi im «Noma» in Kopenhagen (gilt als Nr. 1 weltweit). Oder der Mönchsfisch im Kartoffelglas von David Muñoz im «Diver Xo» in Madrid. Die Schlemmer speisen ausserdem im «Per Se» von New York und probieren Juan Mari Arzaks Molekular-Küche im Baskenland. Harald Wohlfahrts «Schwarzwaldstube» steht auf dem Programm, ebenso wie das «Lung King Heen» in Hongkong sowie in der Schweiz Andreas Caminada vom «Schloss Schauenstein» in Fürstenau und Benoît Violier aus dem «De l’Hôtel de Ville» in Crissier.
Während der Reise müssen alle Restaurantbesuche zusätzlich beglichen werden, da die individuellen Wünsche nicht pauschal berücksichtigt werden können. Fast jeden Tag wird einmal auf Drei-Sterne-Niveau gegessen, wobei stets auch immer Zeit bleibt, die Heimat der Restaurants zu erkunden.
In sechs Monaten zu 105 Restaurants
Weltreise zu 105 Restaurants mit 3 Sternen, 230 000 Franken für 6 Monate und für 2 Personen, plus durchschnittlich mindestens 300 Franken pro Restaurant-Besuch, inkl. 1 Flasche Wein (zusätzlich gut 30 000 Franken). Extras, z. B. in «The Fat Duck»: 1 Flasche Champagner 1995er Krug Blanc de Noirs Clos d’Ambonnay, 5800 Franken.
Von Jochen Müssig
Dieser Artikel stammt aus dem neuen Buch «Was kostet die Welt? Die 100 exklusivsten Reisen, die man sich leisten können müsste» der artundreise-Autoren Jochen Müssig und Margit Kohl. Das Buch erlaubt den Blick durchs Schlüsselloch der unbegrenzten (Reise-)Möglichkeiten. 192 Seiten, Bruckmann Verlag, CHF 21.90