Das Fünfsterne-Hotel Schalber in Serfaus hat schon vor Jahren auf die Karte Wellness gesetzt. Die Strategie ist aufgegangen.
Davon können viele Schweizer Destinationen nur träumen: Die Besucherzahlen in Serfaus bewegen sich im «Allzeithoch». Schon seit Jahren ist das Tiroler Ferienziel auch bei Schweizern sehr beliebt. Und dies nicht erst, seitdem der Euro gegenüber dem Franken so viel Terrain eingebüsst hat. Die Gründe des Erfolges kennt Alois Schalber. Mit seiner Gattin Rosi hat der ehemalige Landwirt und Skilehrer die touristische Entwicklung seines Heimatdorfes nachhaltig mitgeprägt. Bereits Alois’ Mutter hatte die Chancen des noch jungen Tourismus im Ort erkannt und in den Fünfzigerjahren Zimmer mit Kalt- und Warmwasser an die ersten «Fremden» vermietet. Eine gute Nase für Trends bewiesen auch Alois und Rosi Schalber. Vor zwanzig Jahren setzten sie voll auf die Karte Wellness.
Und von Anfang an war für sie klar, dass es nicht ausreicht, den Gepäckboy zum Masseur «umzuschulen» und ein paar «Ayur vedaSchilder» an die Fassade zu nageln. «Bei uns arbeiten ausschliesslich hoch qualifizierte Fachkräfte im Wellnessbereich», sagt Alois Schalber. Wer eine der zahlreichen Behandlungen in der 4000 m2 grossen Wellnessanlage mit Sauna, Hallenbad und Freibecken geniesst, versteht sehr gut, weshalb das Hotel heute zu den fünf besten Wellnesshäusern in ganz Öster reich gezählt wird. Einen der Therapie-Schwerpunkte im Schalber bilden die ayur vedischen Behandlungen. Längst sind die kritischen Stimmen verstummt, die hinter dem Begriff «Ayurveda» Esoterik, Voodoo oder auch nur einen Marketing-Gag der Hotellerie vermutet haben. Die traditio nelle medizinische Wissenschaft aus In dien hat sich mittlerweile auch in unseren Breitengraden durchgesetzt. «Ayur» be deutet bekanntlich Leben, «Veda» vollständiges Wissen. Anerkannt sind die Erfolge der indischen Heilmedizin beispielsweise bei Diabetes, Rheuma oder Prostataleiden. Im Wellnessbereich werden die ayurve dischen Erkenntnisse hauptsächlich für Massagen angewendet – so auch im Schalber. Aber die Wellnessanlage wäre kein Alpen-Spa, wenn sie nicht auch auf die heilende Wirkung von Naturprodukten aus der Region setzen würde. Murmel tieröl, Johanniskraut und Arnika finden genauso ihre Anwendung wie ein frischer Sud aus verschiedenen Bergkräutern beim «Kaiserbadl». Zu den entspannendsten Momenten zählt das Bad im Aussenschwimmbecken des Hotels. Das türkis farbene Wasser scheint hier harmonisch mit der Bergwelt zu verschmelzen. Der Blick vom Pool aus ist einmalig, der Eindruck inmitten eines erhabenen Alpen panoramas zu schwimmen, fantastisch.Alois und Rosi Schalber dürfen auf ihr Lebenswerk stolz sein. Zurücklehnen wollen sie sich deshalb aber nicht. Die erfolgreichen Gastgeber sind praktisch rund um die Uhr im Hotel präsent und sorgen sich noch immer persönlich um das Wohl ihrer Gäste. Und auch in Zukunft wird das führende Fünfsternehaus von Serfaus ein sympathisches Familienunternehmen bleiben. Vier der fünf erwachsenen Kinder arbeiten bereits im Betrieb. An Charme, Freundlichkeit und Effizienz stehen sie ihren Eltern in nichts nach. So ist heute schon absehbar: Auch künftig wird der Gast das «Schalber» nie mehr verlassen wollen.
Von Markus Weber