The Alpina Gstaad verschafft dem malerischen und unprätentiösen Chalet-Dorf eine Hotelikone im Spitzensegment.
Niklaus Leuenberger hat allen Grund zur Freude. «Wir haben einen Spitzenkoch an Bord geholt, der die Gastroszene in Gstaad bereichern wird.» Dem Managing Director des The Alpina Gstaad ist tatsächlich ein Coup geglückt, konnte er doch den 51-jährigen Marcus G. Lindner – von Gault Millau 2010 zum «Aufsteiger des Jahres» gekürt – als Executive Chef des Hotels verpflichten und so auch im kulinarischen Bereich jenen Top-Level ansteuern, den man von einem Gstaader Fünf-Sterne-Hotel selbstverständlich erwartet. Es eröffnete im letzten Dezember; Lindner übernahm von Beginn weg die Leitung der drei Restaurants, der Bar-Lounge sowie der Dining-Terrasse mit total über 300 Sitzplätzen – plus den Bankettbereich.
So exklusiv sich die Küche präsentiert, so hochklassig ist auch The Alpina Gstaad. Im Dorf ist es erstaunlicherweise das erste neue Fünf-Sterne-Hotel seit hundert Jahren, es umfasst 56 Zimmer und Suiten und befindet sich inmitten eines 20 000 Quadratmeter grossen Parkgrundstücks. Dieses liegt auf einer Anhöhe im Quartier Oberbort und öffnet den Blick über das Saanenland und die Berner Alpen. Die Gesamtinvestition liegt bei stattlichen 300 Millionen Franken, wobei auch 14 private Luxus-Apartments und zwei ebenso gediegene Chalets das Anwesen bereichern. Zum Angebot gehören ferner ein Ballsaal, Konferenzräume sowie ein 2000 Quadratmeter grosser Spa-Bereich und zwei Pools.
Tannenholz und Alpenkalk
Dass Gstaad damit zu einer neuen Hotelikone kommt, merkte der Besucher schon vor deren Fertigstellung. Das Hotelgebäude, dessen vier markante Ecktürme in den Himmel ragen, greift die für die Bergregion typische Bauart samt den bevorzugten Materialien auf. Sowohl die Fassade als auch das zum Hotel führende überdachte Galerie-Entrée sind verkleidet mit jahrhundertealtem Tannenholz sowie handgemeisseltem Ringgenberger Alpenkalk. Auch im Innern wird der alpin-schweizerische Chalet-Stil respektiert und appliziert, selbstverständlich aufgemischt mit souveränem Chic und unaufdringlichem, Gstaad-typischem Lifestyle. Um die Hotelgäste vor störendem Autolärm zu bewahren, wurde das Galerie-Entrée überdacht; der mit riesigen Fenstern und Oberlichtern versehene Fahrweg führt direkt zum Haupteingang des Hotels. Kunstvoll ist der Weg ausgekleidet mit Ringgenberger Alpenkalk und dreihundertjährigem Altholz. Gekrönt wird das Hotelangebot mit der 400 Quadratmeter grossen Panorama Suite; sie verfügt auf der oberen Etage über das eigene Spa mit raumdominierendem Cheminée.
Von Werner Knecht