Wer vom Hotel mit der besten Lage in Ascona spricht, meint meistens das Eden Roc. Wer vom besten Ferienresort der Schweiz redet, ebenfalls.
Für die Mitbewerber im Tessin mag es hart klingen: Das Hotel Eden Roc scheint einfach alles zu haben. Eine unglaublich schöne Lage direkt am Lago Maggiore. Ein eigenes Wassersportcenter mit Bootssteg. Vier Spitzenrestaurants. Zwei Innen- und Aussenpools. Ein Spa mit sieben Behandlungsräumen. Und überall ist die Handschrift des Kultdesigners Carlo Rampazzi zu erkennen. Eleganz und Extravaganz, Kunst und Kitsch sind für den exzentrischen Tessiner keine Gegensätze. Auch im Eden Roc nicht. Die Einrichtung im entspannten Ferienresort strahlt Lebensfreude und mediterrane Verspieltheit aus. Sie wirkt jung, frisch und anregend, nie langweilig.
Jugendlich und sympathisch ist auch der Direktor. Seit zwei Jahren steht der erst 36-jährige Daniel Schälli an der Spitze des Hotels, das schon mehrere Male zum besten Ferienresort der Schweiz gewählt wurde. Der Bündner, der seine Sporen weitgehend in Erstklasshotels in Ascona abverdient hat, freut sich über die zahlreichen Auszeichnungen und sagt: «Niemand in der Schweiz hat in den letzten Jahren so viel in die Schweizer Top-Hotellerie investiert wie Karl-Heinz Kipp, der Besitzer des Eden Rocs.» Zu Kipps Hotels, die unter dem Dach der «Tschuggen Hotel Group» geführt und vermarktet werden, gehören neben dem Tessiner Haus auch die Hotels Tschuggen und Valsana in Arosa, das Carlton in St. Moritz und seit kurzem das Carcani an der Uferpromenade von Ascona. Zu den zahlreichen Investitionen des erfolgreichen deutschen Unternehmers zählt auch die Übernahme des Ascolago, das 2009 vollständig umgebaut und in das Eden Roc integriert wurde. Mit den 16 neuen, ebenfalls von Carlo Rampazzi gestalteten Zimmern stehen den Gästen seit Frühjahr 2010 total 95 Übernachtungsmöglichkeiten zur Wahl. Ein besonderer Vorzug der neuen Marina-Zimmer ist ihre Lage im Parterre mit dem direkten Zugang zur grosszügigen Liegewiese. In den Räumlichkeiten des umgebauten Ascolago haben vor Jahrzehnten Horst Petermann und Hans-Peter Hussong für lukullische Höhenflüge gesorgt. Nur folgerichtig also, dass 2010 vor dem Hintergrund dieses grossen Gourmet-Erbes ein ambitioniertes Restaurant seine Eröffnung gefeiert hat. Im Restaurant Marina wird eine moderne Küche in entspannter Lounge-Atmosphäre gepflegt. Gault Millau hat dessen Leistungen bereits mit 14 Punkten belohnt. Spitzengastronomie findet sich aber auch im «älteren» Teil des Resorts. Rolf Krapf heisst der begabte Koch, der für das mit 16 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnete Restaurant «La Brezza» verantwortlich ist. «Il piacere del sud» lautet das Motto seiner ebenso leichten wie raffinierten Mittelmeerküche. Nicht weniger beliebt ist Cyrille Kamerzins Restaurant «Eden Roc» (15 Punkte). Der Walliser zaubert französische Klassiker auf den Tisch, wobei seine langjährigen Gäste vor allem von seiner Bouillabaisse und seinen Fischgerichten schwärmen. Und natürlich hält auch der Weinkeller des Hotels, was er verspricht. Die Karte von Giovanni Ferraris, dem Verantwortlichen für das Weinangebot, wurde 2013 gar mit dem Sommelier-Award in der Kategorie «Hotel» ausgezeichnet. Besonders gefallen hat uns das reiche Angebot an Tessiner Weinen. Der Carato Riserva von Angelo Delea ist zwar schon längst kein Geheimtipp mehr. Der Genuss dieses Weines, in unserem Fall aus dem Jahr 2009, ist aber immer wieder eine Offenbarung.
Auch an verregneten Tagen bietet das Eden Roc dank seines grossen Spa-Angebotes ausreichend Entspannungsmöglichkeiten. Viel lieber würde man sich aber bei schönem Wetter auf einen der in genügender Zahl vorhandenen Liegestühle setzen, den Blick auf die Gestaden des Lago Maggiore richten, vielleicht auch in ein Buch versinken oder – etwas weniger kontemplativ – mit einem der Hotelboote über den einladenden See brausen. Für Hobbykapitäne, die gerne ihre private Motorjacht mitbringen, gibt es sogar einige wenige Mietplätze im hoteleigenen Hafen. «Die sind aber immer schon sehr schnell ausgebucht», sagt der umtriebige Hoteldirektor und ergänzt lachend: «Früh buchen lohnt sich also!»