«Nur einen Klick von den schönsten Destinationen entfernt». Die Slogans der Reiseanbieter im Netz klingen vielversprechend. Wer seine Ferien im Internet bucht, erhofft sich denn auch Vorteile gegenüber einer Reservation im klassischen Reisebüro. Aber auf welcher Internetseite werden die besten Preise und das grösste Angebot angezeigt?
Unter den Hotelportalen ist die OnlineBuchungsplattform booking.com mit einem Marktanteil von 70 % unumstrittener Leader. Ebookers dagegen ist es gelungen, sich in der Schweiz als Referenzseite für Flüge zu positionieren. Und nicht minder erfolgreich ist die Hotelbewertungsseite Tripadvisor, die mit einer Suchmaschine verlinkt ist, welche die Daten verschiedener Portale wie beispielsweise hotels.com oder agoda.com miteinander vergleicht und die besten Preise und Verfügbarkeiten von Hotelzimmern innerhalb von Sekunden übersichtlich darstellt. Einfacher geht es nicht, möchte man meinen. Die Frage drängt sich allerdings auf, ob die fraglichen Seiten wirklich alle relevanten Angebote abbilden. Die Antwort ist einfach: Natürlich nicht. Das reale Angebot ist um ein Vielfaches grösser.
Vergessen wir einmal alle Spezialreisen, Touren, Expeditionen und Festivals, die von Ebookers und Co. sowieso nicht erfasst werden. Sogar auf «touristischen Autobahnen» können die vermeintlichen Stars im Netz nicht immer mithalten. Worum geht es? Im Hinblick auf die stark nachgefragten Herbstferien erschien in einer Tageszeitung unter dem Titel «Flüge an die Sonne beinahe ausgebucht» kürzlich ein vielsagender Artikel. Obwohl im fraglichen Beitrag der Reiseveranstalter Kuoni mit der Information zitiert wurde, er hätte noch genügend Plätze für die stark nachgefragten Daten, gewichteten die Autoren in der Schlagzeile die Aussagen der Airlines und OnlineAnbieter stärker. Deren Statement: Sie seien in den Herbstferien praktisch ausgeschossen. Nur, wenn Swiss, Edelweiss und Ebookers verlauten, sie seien ausverkauft, heisst das noch lange nicht, dass keine Flüge mehr verfügbar sind. Die Journalisten erlagen bei ihrer Titelsetzung gewissermassen dem gleichen Irrtum wie die Internetsurfer, die sich bei ihrer Recherche im Web allein auf ihre Referenzseiten verlassen. Denn: Gecharterte Flugsitze von Reiseveranstaltern können zum fraglichen Zeitpunkt sehr wohl noch im Markt erhältlich sein. Sie sind aber weder bei der Airline noch bei Ebookers abrufbar. Ein Beispiel dafür sind die 6000 zusätzlichen Plätze, die Tui Suisse aufgrund der grossen Nachfrage für die Herbstferien kurzfristig aufgelegt hat.
Wer nach dem schlechten Sommerwetter einen Liegestuhl an der Wärme ergattern wollte und sich durch die unglücklichen Medienberichte demotivieren liess, dem sei der Gang ins Reisebüro empfohlen. Der Profi kennt sich nicht nur im InternetDschungel der angebotenen Tarife und Verfügbarkeiten aus. Dank Zugriff auf Charterplätze und Kontingente sämtlicher Tour Operators wird er garantiert für jeden Reisehungrigen einen schönen Platz an der Sonne finden.
mw
In letzter Zeit ist mir immer mehr bewusst geworden, wie wichtig es mir ist, die persönliche Meinung Reisender zu erfahren. Hierbei hole ich mir vor allem Tipps aus dem Bekanntenkreis. Dennoch geht das nicht immer und es gibt vielleicht auch mal Reiseziele zu denen Bekannte und Freunde noch nicht gereist sind. Daher ist der mittlerweile „normale“ Buchungsverlauf bei mir: Info über Land und Leute auf allgemeinen Seiten, anschließend Flugbuchungsinfo über Booking-Seiten und der Fluggesellschaft anschließend selbst und zum Schluss ebenfalls der Anruf beim Hotel. Seltsamerweise existieren für mich Reisebüros nicht mehr…nach diesem Artikel werde ich diese jedoch bestimmt wieder in Betracht ziehen.