Amanjena, das erste Amanresort auf afrikanischem Boden, setzt Benchmarks im absoluten Luxusbereich. Das «friedliche Paradies», wie der Name übersetzt heisst, verströmt vor den Toren Marrakeschs eine einmalige Grandezza – in allen Bereichen.
Kaum sitzen wir gemütlich beim Nachtessen im The Restaurant, fragt uns der Kellner diskret: «Dürfen wir das Cheminée in Ihrem Pavillon schon anzünden, damit es beim Zimmerbezug schön knistert?» Wir überlegen nicht lange und sagen gerne zu. Überwältigt sind wir schon von der Eleganz des Restaurants mit seinen 80 (!) beleuchteten Onyx-Säulen, dem ausladenden Onyx-Brunnen und den Holzparavents.
Die noble Handschrift wird dann bei den sogenannten Pavillons und Maisons nahtlos weitergeführt; sie erstrecken sich entlang eines grossen Wasserbassins, in symmetrischer Architektur. Die durch Pools voneinander getrennten Unterkünfte sind in eine weitläufige Gartenlandschaft eingebettet und bieten vollkommene Privatsphäre. Das Amanjena umfasst 18 Pavillons, sechs Pavillons Bassin, acht Pavillons Piscine, sechs Maisons und Maisons Jardins sowie das luxuriöse Al-Hamra Maison mit einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern. Diese breite Palette erlaubt ein individuelles Eingehen auf die unterschiedlichsten Gästewünsche und -ansprüche.
Berberdorf und Sultanspalast
Als wir in unserem Pavillon ankommen, brennt tatsächlich das Cheminéefeuer und verbreitet einen angenehmen Holzduft. Spektakulär ist – neben den schieren Dimensionen und den kostbaren Materialien – insbesondere die domartige Kuppeldecke, die eine fast sakrale Ambiance erzeugt. Sie wölbt sich über das offene Schlafzimmer und den Wohnbereich mit Schreibtisch und Daybed. Ebenso generös, gediegen und weiträumig präsentiert sich das Badezimmer aus grünem, einheimischem Marmor. Und als wir am nächsten Morgen aufwachen, entdecken wir einen diskret abgeschirmten Innenhof mit Garten, Sitzbänken und einem leise plätschernden Wasserspiel. Die Pavillons Piscine verfügen gar über einen eigenen, geheizten Swimmingpool.
Alles im Amanjena strömt diese Grandezza aus und erinnert an Tausendundeine Nacht. Hinter imposanten Eichenportalen liegt das Luxusresort eingebettet in einer paradiesischen Oase aus Olivenhainen und Dattelpalmen, nahe beim Amelkis Golfplatz, den Blick freigebend auf die schneebedeckten Gipfel des Atlasgebirges. Die Bauweise des rot schimmernden Gebäudekomplexes reflektiert sowohl die Berberdörfer als auch die Noblesse und Geometrie klassischer Sultanspaläste.
Ruhiger Ort vor pulsierender Stadt
Ob im eigenen Pavillon im Garten der schönen Anlage oder im Health & Beauty Centre, dessen Spa-Bereich zwei geschlechtergetrennte Hamams, einen glasumschlossenen Jacuzzi und einen reizvollen geheizten Aussen-Pool mit einer Länge von 33 Metern umfasst: Im Amanjena kann man sich völlig ungestört zurückziehen und erholen. Aber rasch ist man auch in Marrakesch, wenn einem der Sinn danach ist. Die brodelnde Königsstadt liegt nur sieben Kilometer entfernt. Der einstige Karawanenknotenpunkt mit seinem historischen Kern, der quirligen Medina mit unzähligen Riads und Verkaufsständen, ist eine lohnende Destination voller Gerüche, Gewimmel, Gebimmel, Geschichte und Geschichten – ein gigantisches Kaleidoskop, dessen Faszinosum sich niemand entziehen kann.
Text Werner Knecht