Ich packe meinen Koffer… «artundreise» fragt Christa Rigozzi.
Frau Rigozzi, Sie sind beruflich oft unterwegs. Reisen Sie während Ihrer Ferien trotzdem noch gerne oder bleiben Sie dann lieber in Ihrem neuen zu Hause im Tessin?
Christa Rigozzi: Nein, ich reise und entdecke sehr gerne und fahre im Sommer immer für drei Wochen ins Ausland. Ich brauche die Abwechslung und auch den Abstand, um von meiner Arbeit abschalten zu können. Wenn ich nur ein paar Tage frei habe, bin ich gerne zu Hause. Aber daheim hat man immer zu tun. Ich liebe Reisen und betrachte es als grosses Privileg, unterwegs sein zu können.
Haben Sie eine Lieblingsdestination für Ihre Sommerferien?
Ich bin ein grosser USA-Fan. Ein Roadtrip mit dem Auto quer durchs Land kommt meinen Traumferien nahe. Ich bin gerne unterwegs, bin sehr neugierig und finde es toll, Land und Natur auf eigene Faust zu entdecken. Ich bin nicht der Typ, der drei Wochen am Strand liegen kann. Ein paar Tage am Schluss zum Entspannen finde ich aber schön.
Ist das Auto Ihr liebstes Fortbewegungsmittel in den Ferien?
Ich bin gerne im Auto unterwegs, das stimmt. Fast überall, wo ich bin, miete ich vor Ort einen Wagen, um die Umgebung zu erkunden. Aber ich fliege auch sehr gerne. Für kürzere Strecken, zum Beispiel einen Abstecher nach Mailand oder Bologna, nehme ich meine Ducati Monster. Mit dem Zug bin ich vor allem in der Schweiz unterwegs. Einmal im Jahr mache ich immer einen Ausflug mit meiner Grossmutter. Letztes Jahr waren wir mit dem Wilhelm Tell Express von Bellinzona nach Luzern unterwegs und haben auch den Pilatus nicht ausgelassen. Das sind immer tolle Stunden, die ich sehr geniesse mit ihr.
Und wie steht es mit Flussreisen? Sie sind ja seit letztem Sommer Botschafterin der Excellence-Schiffe des Reisebüros Mittelthurgau.
Ja, das ist super und passt perfekt! Ich wurde angefragt, ob ich die Taufpatenschaft für das neuste Schiff von Mittelthurgau, die Excellence Princess, übernehmen möchte. Als ich zum ersten Mal an Bord war, habe ich nur noch geschwärmt. Ich war begeistert und hätte nie erwartet, dass ein Flussschiff so viel Klasse hat. Die Princess ist wie ein schwimmendes Grand Hotel. Die Verantwortlichen vom Reisebüro Mittelthurgau haben meine Begeisterung gespürt und hatten die Idee, dass ich als Botschafterin der Marke auftreten könnte.
Haben Sie auch schon eine Reise gemacht?
Ja, wir sind nach der Taufe mit der Princess via Colmar nach Strasbourg und zurück gefahren. Auch auf der Donau war ich für das Reisebüro Mittelthurgau unterwegs. Das hat mir sehr gefallen. Budapest kannte ich zwar schon, aber die Landschaft, die an einem vorbeizieht, ist wunderschön und lässt sich sonst bei einer anderen Reiseart wohl nicht so gut entdecken. Für den TV-Spot sind wir in Frankfurt am Main eingestiegen und zurück in die Schweiz gefahren. Danach war übrigens das ganze Filmteam begeistert und meine Make-up-Artistin hat sofort eine Adventsflussreise gebucht. Wer einmal auf so einem Schiff war, wird süchtig.
Was gefällt Ihnen so sehr an Flussreisen?
Der grösste Vorteil ist, dass man in wenigen Tagen sehr viel erleben und sehen kann, ohne ständig den Koffer packen zu müssen oder immer in Hotels ein- und auszuchecken. Das ist praktisch. Zudem ist die Kombination von Ruhe und Action perfekt. Bei den Landgängen ist man jedes Mal in einer neuen Stadt, kann Sehenswürdigkeiten, Museen und Kaffees erobern, während man an Bord komplett ausspannen und sich verwöhnen lassen kann. Es gibt gutes Essen, ein Glas Wein, man kann tanzen oder tagsüber die Landschaft geniessen. Ich fühle mich an Bord immer wie eine Prinzessin.
Wird es Ihnen nicht schnell langweilig auf einem Schiff?
Nein, überhaupt nicht. Die Langsamkeit und die Entschleunigung dieser Reiseart sind sehr wohltuend. Ich versuche immer, ein bisschen von diesem Gefühl in den Alltag mitzunehmen, wenn ich von Bord gehe.
Welche Flüsse würden Sie gerne noch bereisen?
Meine nächste Flussreise geht sicher nach Paris oder Amsterdam. Ich finde es eine tolle Vorstellung, mit einem Schiff direkt in die Stadt zu fahren. Sonst würde ich gerne einmal auf den Nil. Das wäre sicher eine spannende Reise. Oder eine Fahrt auf der Wolga nach Moskau und St. Petersburg. Es gibt so vieles, das mich interessiert.
Wo würden Sie sonst noch gerne hin? Ohne Schiff?
Ich würde gerne wieder nach Amerika. Ende Februar war ich in Miami. Aber auch Asien und Afrika reizen mich. Ich bin sehr offen, wenn es ums Reisen geht. Ich möchte die Welt sehen. Allerdings plane ich meist nicht weit voraus und entscheide eher spontan.
Was haben Sie immer in Ihrem Koffer, wenn Sie auf Reisen gehen?
Ganz wichtig ist die Fotokamera. Dann habe ich immer Flipflops dabei, weil ich meist in die Wärme fliege. Und gute Laune! Das kann ich immer mitnehmen.
Auf was können Sie hingegen verzichten?
Auf Make-up, High Heels, Schmuck – auf alles, was mit meinem Job und meinem Alltag in der Schweiz zu tun hat. In den Ferien bin ich völlig natürlich und ungestylt unterwegs.
Was ist Ihre schönste Reiseerinnerung?
Mein erster Roadtrip an der Westküste der USA, kombiniert mit ein paar Tagen Hawaii, war toll. Ich hatte mir damit einen Traum erfüllt. Es war die erste grosse Reise, die ich mir leisten konnte, und ich habe damals die USA, die Menschen und die Kultur für mich entdeckt. Auch unsere Flitterwochen in Australien waren grossartig!
Wie sahen die aus?
Ziemlich abenteuerlich, ehrlich gesagt. Ich hatte alles alleine organisiert und erst vor Ort gemerkt, dass mein Mann nicht ganz den gleichen Abenteuergeist hat wie ich (lacht). Wir haben auf Bäumen geschlafen, Ausflüge in den Regenwald gemacht, mussten uns vor giftigen Tieren in Acht nehmen. Alles in allem war es immer total spannend, aber nie wirklich relaxed und romantisch im klassischen Sinne. Mein Mann witzelt darum jetzt immer, dass ich ihm noch richtig romantische Flitterwochen schulde.
Interview: Stefanie Schnelli