Das Arosea Life Balance Hotel im Ultental, rund 20 Minuten von Meran entfernt, zelebriert einen natürlichen, schlichten Luxus. So kommen gestresste Köpfe zur Ruhe und müde Körper in Schwung.
Thomas Gerstgrasser ist anders. Er entspricht nicht dem Bild eines klassischen Hoteliers, dem ein preisgekröntes 4-Sterne-Superior-Haus gehört. Er wirkt zu jung, sein Stil zu sportlich, sein Auftreten zu kollegial. Und wie der Besitzer selbst, hebt sich auch sein Hotel von den Mitbewerbern ab.
«Wir wollten ein hochwertiges Haus, aber mit einer anderen Art von Luxus, einem schlichten, natürlichen Luxus ohne Krawatte», erzählt der Südtiroler. Er hat schon viele Hotels gesehen, war seit seinem Berufseinstieg in verschiedenen Bereichen im Tourismus tätig, bevor er in die Unternehmensberatung einstieg und sich selbständig machte. Der Traum vom Hotel aber blieb. Mit 34 Jahren kaufte er ein Stück Land in St. Walburg im Ultental, rund 20 Fahrminuten von Meran entfernt. Nur zwei Jahre später, 2007, eröffnete er dort zusammen mit seiner Frau Anne Stauder, ebenfalls eine Tourismusfachfrau, das Hotel Arosea.
Der Name bedeutet so viel wie «um den See», «weil man von fast überall im Haus Wasser sieht», erklärt Gerstgrasser. Wasser als Urquelle von allem ist auch ein wichtiges Element im Haus. Genauso wie Schieferstein, der vor gesundheitsschädlichen Strahlen schützen soll, Arvenholz, das für seine beruhigende Wirkung bekannt ist, und Schafwolle, die laut Gerstgrasser entgiftet und entspannt. Solche schlichten, hochwertigen Materialien sind ein Teil vom Luxusverständnis im Arosea. «Es geht um Raum, Harmonie und Freiheit», beschreibt Gerstgrasser. Keine bunten Bilder oder Tapeten ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Dafür wurden originale alte Stuben aus dem 18. Jahrhundert eingebaut, das Treppengeländer von einem Korbflechter von Hand hergestellt, und es gibt mehrere Cocooning- und Kuschelecken mit offenen Feuerstellen. Die Besitzer nennen ihr Konzept Life Balance, das Ziel ist die Ausgeglichenheit von Körper, Geist und Seele. Klingt abgehoben, ist im Arosea aber sehr bodenständig: «Wir legen den Fokus auf Sport und Entspannung», erklärt Gerstgrasser. Für die gesunde «Anspannung» stehen im Haus ein moderner Fitnessraum und ein Pool mit Aktivsauerstoff zur Verfügung, draussen locken ein Badeteich und die Pisten, Wanderwege und Bike Trails in den Südtiroler Bergen und Wäldern. Entspannung danach verspricht das Yogastudio oder der Wellness-Bereich mit Specials wie der Kräuter-Steinsauna oder Sauerstoffbehandlungen. Acht Suiten haben eine eigene Sauna und eine Kneippdusche auf dem Balkon. Diese perfekte Balance zwischen An- und Entspannung haben auch Spitzensportler für sich entdeckt: Unter anderem wohnt jeweils das Schweizer Damen-Skiteam während der Trainings im Arosea.
Ganz im Sinne von Sportlern ist auch die Küche des Hauses. Es gibt rund um die Uhr warme Gerichte, «weil Biker, die stundenlang an der frischen Luft waren, nicht bis zum Abendessen warten können», sagt der Hotelchef aus eigener Erfahrung. Auf den Teller kommen kreative, leichte Gerichte aus saisonalen Zutaten. Für das Bestreben, im Einklang mit der Natur zu leben, wurde das Hotel mehrfach ausgezeichnet. Augenscheinlich wird das an der Lärchenholzfassade. «Sie verwittert stark und passt sich so perfekt an die Umgebung an. Die Natur holt sich das Haus zurück», sagt Gerstgrasser.
Von Stefanie Schnelli