Vancouver belegt seit Jahren vorderste Plätze im weltweiten Städteranking bezüglich Lebensqualität. Kein Wunder bei dieser einzigartigen Lage, dem milden Klima und der kulturellen und ethnischen Vielfalt.
Palmen, eine leichte Brise und der Duft von leckeren Spare Ribs: Die Vancouverians geniessen das Ende eines herrlichen Frühsommertages. Sie grillieren, flirten, plaudern, lachen, spielen Beachvolleyball am Strand. Viele von ihnen sind aktiv, sie joggen an der Uferpromenade, sind mit dem Bike, auf Inline-Skates oder zu Fuss unterwegs. Sehen und gesehen werden ist Teil des Spieles an der English Bay Beach, dem berühmtesten Strand der City. Aber auch der legendäre Sonnenuntergang lockt Einheimische und Gäste hierher. «Chillen» in romantischer Ambiance, inklusive eines einmaligen Naturschauspiels – schöner kann man einen guten Tag fast nicht ausklingen lassen.
Szenenwechsel: Im Stadtteil Yaletown stehen zwei schneeweisse Stretchlimos vor dunkelroten Backsteinhäusern. In den Jahren nach der Expo 1986 erlebte das ehemalige Arbeiterviertel und Industriequartier eine wundersame Transformation: Im «Little Soho», wie das trendige Yuppieviertel oft genannt wird, schlürfen abends die jungen Schönen und Reichen in schicken Restaurants Austern und Champagner. In diesen Strassen findet man einige der angesagtesten Clubs und coolsten Bars der Stadt sowie Pubs, die ihr eigenes Bier brauen – in Vancouver gibt es rund 35 Bierbrauereien.
Die schöne Stadt am Pazifik ist aber nicht nur eine trendige Lifestyle-, sondern auch eine dynamische Sport-Metropole. Ihre Bewohner sind outdoor freaks par excellence. Einsamkeit kommt jedenfalls nicht auf, wenn man frühmorgens auf dem «Seawall», der Uferpromenade, die um den 400 Hektar grossen Stanley Park führt, unterwegs ist. Hunderte Jogger, Walker, Biker und Inline-Skater nutzen die Morgenstunde für Sport an der frischen Luft. Die vielen Möglichkeiten dafür in gut gepflegten Anlagen, der Regenwald, Traumstrände, indogene Totempfähle, die mitten im Park an seine ursprünglichen Bewohner erinnern, sowie atemberaubende Ausblicke auf die Skyline sind die auffälligsten Attribute des Stanley Parks. Wer diese grüne Oase besucht, sollte unbedingt genügend Zeit einplanen.
37 000 urbane Kirschbäume
Zur grossen Beliebtheit Vancouvers tragen vor allem auch ihre Bewohner bei. Sie sind easy going und gegenüber Besuchern freundlich, aufgeschlossen und immer zu einem Schwatz bereit. Fremde fühlen sich in der faszinierenden Weltstadt rasch zu Hause. Mit ein Grund dafür: Die Hotspots der Innenstadt mit rund 600 000 Einwohnern erreicht man alle bequem zu Fuss.
Um mehr der unzähligen Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel das Pacific Center, Granville Island oder den Lookout Tower zu entdecken, steigt man am besten in einen Hop-on-Hop-off-Sightseeingbus. Canada Place, das Wahrzeichen Vancouvers, beherbergt das Kongresszentrum und den Cruise Terminal. Hier beginnen und enden die Luxusliner ihre Kreuzfahrten entlang der Inside Passage, der Seeweg zwischen British Columbia und Alaska. In unmittelbarer Nähe starten und landen auch die Wasserflugzeuge, mit denen man Vancouver aus der Vogelperspektive bewundern kann – ein einmaliges Erlebnis.
Nur einen Steinwurf vom Canada Place entfernt liegt der älteste Stadtteil, die Gastown. In der kopfsteingepflasterten Fussgängerzone reihen sich Souvenirläden, Restaurants, Kunstgalerien und Bars aneinander. Ein Viertel, das auf wenig Raum viel bietet. Meistfotografiertes Objekt ist die Steam Clock.
In Downtown dominieren Wolkenkratzer, dazwischen setzen alte Gebäude wie etwa das legendäre Vancouver Hotel oder die Vancouver Art Gallery architektonische Kontraste. Vancouver hat eine der fortschrittlichsten Städteplanungen weltweit. Parks, Grünflächen und 37 000 (!) Kirschbäume sorgen dafür, dass die Innenstadt nicht nur aus Bürotürmen, sondern zu 65 Prozent aus Wohnquartieren besteht. Hauptader dieses Stadtteils ist die Robson Street. Läden mit exklusiven internationalen Modelabels, Boutiquen, Restaurants mit Patios, Bars und Cafés laden zum «people watching», Shoppen und Flanieren ein.
Sightseeing gibt Hunger: Kulinarisch bietet «Hongcouver», wie die Stadt aufgrund der vielen chinesischen und asisatischen Immigranten auch genannt wird, eine riesige Auswahl. Besonders beliebt ist die sogenannte «West Coast Cuisine». Die Fusionsküche kombiniert regionale Produkte mit asiatischen Einflüssen. In den vielen Gourmet-Tempeln lässt sich köstlich schlemmen.
Künstliche Halbinsel entdecken
Ein weiteres Highlight Vancouvers ist Granville Island. Die künstliche Halbinsel erreicht man am bequemsten mit den kleinen, putzigen Booten auf dem False Creek, den «Aquabussen», wie die Einheimischen sie nennen. Nicht verpassen darf man den Public Market. In der Markthalle wartet ein grosses Angebot an Obst, Früchten, Fleisch, Fisch, Käse und tausend weiteren Leckereien auf den Besucher. Restaurants, Läden mit Kunsthandwerk der Natives (Ureinwohner Kanadas), Galerien, Souvenirläden und vieles mehr laden zum Entdecken und Verweilen ein.
Wer einmal auf den Geschmack des lässiglegeren Flairs Vancouvers gekommen ist, kehrt immer wieder in die Stadt zurück. Wichtig ist nur, dass man mehr Zeit einplant, als ihr Entdecker George Vancouver, Captain der britischen Royal Navy, hatte. Er ging hier 1792 an Land, blieb aber nur einen Tag.
Von Markus Hürlimann
GUT ZU WISSEN | |
Bis am 29. September (und ab 11. Mai 2017) fliegt Edelweiss dreimal pro Woche nach Vancouver. Zudem fliegt die Schweizer Airline bis am 29. September auch Calgary zweimal pro Woche an. Diese Flüge werden nach der Winterpause am 21. Mai 2017 wieder aufgenommen. www.flyedelweiss.com Shoppingfans finden tolle Geschäfte und Boutiquen im Einkaufszentrum The Bay, dem Pacific Center oder der Robson Street. Für Ausflüge lohnen sich Victoria auf Vancouver Island, Grouse Mountain oder Whistler Mountain. Zu den besten Hotels zählen das Fairmont Pacific Rim, das Wedgewood Hotel & Spa, | das Rosewood Hotel, das Hotel Opus, das Shangri-La oder das Four Seasons. Vancouvers kulturelle Vielfalt schmeckt ausgezeichnet im Hawksworth Restaurant im Rosewood Hotel. Ebenfalls empfehlens-wert ist das Bishop’s. Im Top of Vancouver Re volving Restaurant besticht nicht nur die gute Kost, sondern auch die tolle Aussicht. Das Gleiche gilt für The Boathouse und das Seasons in the Park. Bei Nachtschwärmern ist The Roxy Club sehr beliebt. Ebenfalls gut besucht ist die Opus Bar, der Cellar Jazz Club sowie die Bar None. Infos und Buchungen: www.travelhouse.ch |