Bis im Herbst verbindet Air Canada Zürich wieder direkt mit Toronto. Im Einsatz ist das jüngste Flottenmitglied: die Boeing 787 Dreamliner. Das freut nicht nur Kanada-Fans, sondern auch USA-Reisende.
«Dream big» heisst es im englischen Sprachraum so schön. Und auch Air Canada scheint sich die Redensart zu Herzen genommen zu haben: Heute schon unter den 20 grössten Fluggesellschaften der Welt – Air Canada transportiert 39 Millionen Passagiere im Jahr und hat 27 000 Angestellte – möchte die Airline weiter expandieren und ihr globales Netzwerk ausbauen. Mit neuen Verbindungen nach Amsterdam, Delhi, Dubai und Mexiko-Stadt in diesem Jahr und Zielen wie Tokio, Rio de Janeiro, Mailand und Honolulu, die 2014 ins Programm aufgenommen wurden, stärkt die Airline ihren Hub in Toronto und baut ihn laufend aus.
Ein wichtiger Pfeiler in dieser Vorwärtsstrategie ist der Dreamliner. Der lange erwartete Star aus den Boeing-Werken ist zwar verglichen mit dem A380 von Airbus nur ein mittelgrosses Flugzeug, doch Grösse allein ist bekanntlich nicht alles. Der «Traumflieger» 787 mit Platz für bis zu 300 Personen hat andere Qualitäten: Unter anderem gilt er als besonders sparsam, kann Langstrecken und Ultralangstrecken zurücklegen und auch Flughäfen ausserhalb der grossen Drehkreuze anfliegen.
Argumente, die Air Canada überzeugt haben. Die Airline hat 37 Flugzeuge des Typs bestellt. Sie werden bis 2019 laufend in die Flotte integriert. Elf davon sollen bis Ende dieses Jahres im Einsatz sein. Von Vancouver und Toronto aus fliegen die kanadischen Dreamliner bereits nach Shanghai, Peking, Tokio, Seoul, Tel Aviv, London, Paris, Amsterdam und – Zürich. Seit Mai und bis im September fliegt täglich ein Dreamliner zwischen der Limmatstadt und Toronto, im Oktober noch zweimal wöchentlich. Schweizer, die der Westen Kanadas reizt, haben von Genf aus eine Direktverbindung nach Vancouver. Allerdings ist auf dieser Strecke nicht ein Dreamliner, sondern ein A330 im Einsatz.
Mehr als Eco, weniger als Business
Dass Zürich bereits zu den Dreamliner-Zielen gehört, ist eine Ehre für die Schweiz und eine Freude für die Reisenden. Denn neben ihren technischen Fähigkeiten machen die Dreamliner von Air Canada den Traum vom Fliegen vor allem auch für die Reisenden wesentlich komfortabler. Air Canada hat ihre 787 mit einer Dreiklassen-Konfiguration ausgestattet: Economy, Premium Economy und International Business Class. Die neue Premium Economy ist eine perfekte Lösung für Passagiere, die mehr Komfort wünschen als in der Economy, aber nicht Business fliegen wollen. In der separaten Kabine profitieren sie von einem grösseren, bequemeren Sitz und 18 Zentimeter mehr Beinfreiheit als ihre Mitreisenden in der Eco. Was das Essen und den Bar Service betrifft, sind sie den Kollegen in der Business gleichgestellt. Zudem geniessen sie ebenfalls ein Priority Check-in und Boarding und dürfen zwei Gepäckstücke zu je 23 Kilo mitführen.
Doch auch die Economy von Air Canada bietet im Dreamliner neuen Komfort. Der Sitzabstand beträgt bis zu 86,3 Zentimeter und ist damit grösser als bei vielen anderen Airlines, das Video-on-Demand- System an jedem Sitz sorgt für rund 600 Stunden Unterhaltung und jeder Passagier hat Strom- und USB-Anschluss. Zur Verminderung des Jet-Lags gibt es sogenannte Mood-Lights und falls auch das nicht den gewünschten Schlaf bringt, hilft vielleicht ein Glas Rotwein – die Getränke, auch alkoholische, sind kostenlos.
Die International Business Class im Dreamliner zeichnet sich vor allem durch den Sitz «Executive Pod» aus, der sich auf Knopfdruck in ein Bett verwandelt. Die Kissen werden per Luftdruck nach persönlichem Gusto weicher oder härter. Neben Massagefunktionen bringen auch der 18-Zoll-Touchscreen und Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung Entspannung.
Die beste Nordamerikanerin
Air Canada ist aber nicht erst seit der Einführung des Dreamliners für gute Qualität bekannt. 2014 wurde die Airline zum fünften Mal in Folge als beste nordamerikanische Fluggesellschaft ausgezeichnet. Sie besitzt als einzige nordamerikanische Airline den begehrten vierten Stern von Skytrax. Grund für den Erfolg sind auch Extraleistungen wie der kostenlose Transport des Skigepäcks während der Wintersaison. Zudem müssen USA-Reisende ihr Gepäck bei einem Transit nicht entgegennehmen: Sie können die Zeit in Toronto oder Montreal nutzen und bereits die Zoll und Einreiseformalitäten für die USA erledigen. Am Zielflughafen brauchen sie dann nur noch ihr Gepäck abzuholen und können direkt aus dem Flughafen marschieren. Mit über 110 Destinationen in ganz Nordamerika ist Air Canada damit auch für USA-Fans interessant. Und wer weiss, vielleicht wird Kanada so f ür einige von ihnen zum nächsten Big Dream.
Text Stefanie Schnelli