Wer im Raffles Grand Hotel d’Angkor übernachtet, darf sich das Candle-Light-Dinner in den Tempeln von Angkor und ein Konzert bei Kinderarzt Beat Richner nicht entgehen lassen.
Neben dem Borobodur auf Java und der Märchenlandschaft Bagans in Myanmar zählen die Tempelanlagen von Angkor zu den beeindruckendsten Stätten des Buddhismus. Die kunstvollen Bauten aus der Khmer-Periode bilden den grössten Tempelkomplex der Welt, und da lohnt es sich, gleich mehrere Tage in Siem Reap einzuplanen. An idealer Lage, nur gerade wenige Kilometer vom UNESCO-Weltkulturerbe entfernt, befindet sich das Raffles Grand Hotel d’Angkor.
Das historische Hotel aus dem Jahr 1932 liegt in einem sechs Hektar grossen, privaten Garten im Zentrum der Stadt – gleich gegenüber einem noblen Anwesen des kürzlich verstorbenen Königs Sihanouk. Für anspruchsvolle Gäste also genau die richtige Adresse. Hinter der eleganten Kolonialfassade des Raffles offenbaren sich stilvoller Luxus, zurückhaltender Charme und ein Service vom Feinsten. 1997 renoviert und um einen zusätzlichen Flügel, einen Wintergarten, drei Villen und einen neuen Spa-Bereich erweitert, bietet das Hotel die Annehmlichkeiten eines führenden Fünfsternehauses. Schön ist der grosse Pool, in dem auch sportliche Schwimmer auf ihre Kosten kommen. Und besonders erwähnenswert: Da Kambodschas grösster Schatz, die Tempelanlagen von Angkor, gleichsam nur um die Ecke liegt, organisiert das Hotel inmitten der heiligen Hallen private Dschungeldinners.
Wir haben uns dieses märchenhafte Erlebnis voller Mystik gegönnt: Neben Angkor Wat und Angkor Thom faszinieren uns vor allem die Gesichtertürme des Staatstempels Bayon. Und natürlich tauchen wir ein in die geheimnisvolle Wildnis des überwachsenen «Dschungeltempels», in dem Angelina Jolie als Lara Croft Augen und Muskeln schwitzender Schurken verdreht und Jean-Jacques Annaud Teile seines bewegenden Tigerdramas «Zwei Brüder» gedreht hat.
Tourismus gegen die Armut
Tec, unser vom Hotel organisierter Guide, begleitet uns durch die Tempellandschaft. Ein Wunder, dass er überhaupt noch am Leben ist. Bis 1998 herrschte in Kambodscha Bürgerkrieg. Intellektuelle und Städter waren dem Massenmord auf den «killing fields», den Hinrichtungsstätten, als Erste zum Opfer gefallen. Als Lehrer aus der Hauptstadt Phnom Penh überlebte Tec das Massaker des Schlächters Pol Pot nur dank einer List. Er behauptete stets, er könne weder lesen noch schreiben. Nach der Machtergreifung der maoistischen nationalistischen Bewegung sollte die Gesellschaft mit Gewalt in einen Agrarkommunismus überführt werden. Dafür entvölkerten die Roten Khmer ganze Städte. Familien wurden auseinandergerissen, zwei Millionen Menschen kaltblütig ermordet. Tecs Bruder und Onkel waren unter den Opfern. Er sei den Vietnamesen überaus dankbar, dass sie dem Terrorregime Pol Pots ein Ende gesetzt haben, sagt Tec. Seit der Jahrtausendwende habe sich das Land stabilisiert. Kambodscha sei zwar noch immer bitterarm. Aber es habe Perspektiven. Wie er selbst, lacht er.
Dank des Tourismus habe er heute eine anständige Einkommensquelle, erklärt uns Tec. Und was können Gäste neben der Ankurbelung des Tourismus sonst noch tun? «Wenn Sie etwas wirklich Sinnvolles für unser Land tun wollen, sagen Sie Ihren Lesern, sie möchten ihr Geld Dr. Richner geben. Er ist unser Hero. Meine Enkel sind in Kantha Bopha geboren, und kaum eine kambodschanische Familie hat nicht mindestens ein Kind in einem Spital von Dr. Richner kostenlos behandeln lassen.» Tecs Wunsch kommen wir natürlich gerne nach und selbstverständlich empfehlen wir jedem Besucher Angkors ebenso wärmstens die samstäglichen Konzerte Beat Richners im Konzertsaal des Kinderspitals Jayavarman VII in Siem Reap. Damit sich am «Dinner for two» auch noch viele andere erfreuen können.
www.raffles.com
www.beat-richner.ch
von Markus Weber