Die Region La Puna Catamarca im Nordwesten Argentiniens ist eine Welt für sich. Eine voller Geheimnisse, Zauber und Leben – trotz der extremen Bedingungen.
Wie ein Wunder ragt der Cono de Arita 122 Meter in den Himmel. Anmutig hebt er sich ab von der sonst topfebenen Salzwüste Salar de Arizaro im Nordwesten Argentiniens. Seine perfekt symmetrische Form fasziniert, verzaubert, zieht in den Bann. Ein bisschen wie die Pyramiden von Gizeh, aber hier, mitten im argentinischen Hochland, umgeben von den Anden.
Im frühen 20. Jahrhundert glaubten die Menschen, seine so perfekte Form könne nur von Menschenhand geschaffen worden sein. Die Inkas hingegen sahen im Berg mitten in der Wüste eine heilige Stätte und machten ihn zu einem Zeremonialzentrum. Heute ist klar: Der Cono de Arita ist ein Kunstwerk der Natur. Das Geheimnis der sagenhaften Formation ist ein kleiner Vulkan, der nicht genug Kraft hatte, um seine Lava durch die Erdkruste zu pusten und einen Krater zu bilden. Der Kegel besteht aus schwarzem Salz, das von alten Magmaströmen an die Oberfläche gedrückt wurde. Doch der Cono de Arita ist nur eines von mehreren Mysterien, denen Reisende in der Region La Puna Catamarca begegnen. Von den Cyanobakterien weiss man beispielsweise bis heute nicht, wie sie in den extrem salzhaltigen Wasserlöchern überleben können. Immer wieder ziehen Suris, eine Art Vogel Strauss, und Hunderte von Vikunjas, Alpakas und Lamas durch die karge Landschaft und beweisen, dass das Leben auch an unwirtlichen Orten möglich ist. Sogar Flamingos leben hier in einer Lagune bei einem Vulkan. Dabei ist La Puna Catamarca eine der trockensten Regionen der Erde. Mit ihren endlosen Weiten, mit Bimssteinfeldern, die wie Gletscher aussehen, mit riesigen Salzseen und gelben Grasbüscheln, die vom Wind und vom Sand zurechtgestutzt werden, gleicht sie einem ausserirdischen Traumland.
Im Heft Nr. 3/2014 finden Sie die wunderschönen Bilder dieser Gegend.
Bilder Christian Zedler, Text Stefanie Schnelli