Interview vom Juni 2014
Chris von Rohr ist Musiker, Produzent und Autor. 1975 hat er Krokus gegründet, die erste Schwei-zer Band, die das Zürcher Hallenstadion füllte und weltweite Erfolge feierte, unter anderem Gold und Platin in den USA und Kanada. 1987 trennte sich von Rohr von Krokus und die Herren standen erst 2008 wieder gemeinsam auf der Bühne – in Originalkonstellation. Das Comeback-Album «Hoodoo» schaffte es auf Platz eins. Von Rohr war Co-Autor und künstlerischer Coach von Gotthard und verhalf als Produzent unter an-derem Lovebugs und Patent Ochsner zu grossem Erfolg. Immer wieder ist der Solothurner und Ehrenbürger von Memphis (Tennessee) auch als Autor und Kolumnist tätig.
Herr von Rohr, haben Sie die Sommerferien schon geplant?
Ich bin den Sommer über mit Krokus auf Tournee quer durch Europa. Ich werde also einiges sehen – vom Schwarzen Meer bis nach Wales. Rocken mit Reisen zu verbinden, ist etwas Wunderbares. Das hält definitiv fit.
Und wo werden Sie sich von den Tour-Strapazen erholen?
In Kreta. Das ist mein Ort, um den Som-mer zu verlängern. Ich habe dort Freunde und mein Zimmer – 30 Meter vom Meer entfernt und zehn Meter zur Bar.
Auf was freuen Sie sich am meisten?
Auf Ruhe, Frieden, gute Vibes und darauf, einfach nichts zu tun ausser ein bisschen akustische Gitarre zu spielen mit Freunden.
Auf Ihrer Website steht, dass Sie auf viele Reise- und Arbeitsangebote verzichtet haben, weil Sie die Zeit lieber mit Ihrer Tochter verbringen wollten. Wie sehen ideale Familienferien für Sie aus?
Solange es noch Sinn macht, versuche ich, die Ferien mit meiner Tochter zu verbringen. Das nährt uns beide und es sind einmalige Erinnerungen. Manchmal ist auch eine Freundin oder eine Ex dabei, wie es gerade kommt. Konzept gibt es da bei mir keines, das machen wir aus dem Bauch heraus.
Wie sind Sie und Ihre Tochter am liebsten unterwegs?
Vorzugsweise mit dem Ballon oder einem Zeppelin, je nach Reise. Sonst mit dem Ufo.
Was sind Ihre liebsten Ferienerinnerungen aus Kindheitstagen?
Eine Reise ins unverdorbene Ibiza und Fussball spielen auf den Dächern von Las Palmas auf den Kanaren.
Haben Sie so etwas wie eine Lieblingsdestination?
Ich mag die ganze Welt. Es ist wie mit dem Essen – es gibt nicht nur Polenta oder Gehacktes. Vieles ist noch zu entdecken. Jeder Platz hat eine andere Kraft, anderes Licht und andere Farben. Ich gehe aber gerne der Wärme nach.
Wo möchten Sie unbedingt mal hin?
Nach Hawaii und Vietnam.
Was haben Sie immer im Gepäck?
Natürlich meine Gitarre und ein eigenes Kopfkissen – da haben Hotels und Pensionen definitiv noch Nachholbedarf.
Auf was können Sie hingegen in den Ferien gut verzichten?
Auf lärmige, doofe, oberflächliche Touristen und auf meinen Computer.
Interview: Stefanie Schnelli