Konnte man sich im Mercedes GLK noch den Stumpen rauchenden Schrebergartenbesitzer am Steuer vorstellen, wird dessen Nachfolger, der GLC, auch Digital Natives und Design Fans begeistern.
Die Form des neuen GLC gefällt auf den ersten Blick. Sie ist geprägt von Klarheit und moderner Ästhetik. Unsere Mitreisenden zeigen sich auf unserer Fahrt in die Innerschweiz denn auch spontan begeistert. Und dies nicht nur wegen der gelungenen Linien des Äusseren. Auch die edlen Materialien im Innenraum stossen auf Zuspruch. Der dynamische Offroad-Look des GLC sticht sogar auf dem Parkplatz vor dem Fünfsternehotel Villa Honegg heraus. Und dies, obwohl vom Porsche Cayenne über den Range Rover Sport bis hin zum Bentley alles da ist, was Rang und Namen hat. Bei so vielen noblen Karossen testen wir beim Einparken gleich unsere 360°-Kamera. Ganz entspannt setzen wir den GLC in die enge Lücke zwischen Jaguar und Porsche. Gerne hätten unsere Gäste das Business Class Feeling im Innenraum noch etwas länger genossen.
Durchzugsstarke Dieselmotoren
Zum Marktstart des neuen GLC stehen zwei Dieselmodelle sowie ein Benziner bereit. Alle Fahrzeuge verfügen über permanenten Allradantrieb. 2016 wird die Reihe mit dem neuen GLC 350 e 4MATIC, einem Plug-In Hybrid, ergänzt. Unser Testwagen ist mit einem 2,2 Liter-Diesel-Motor ausgerüstet. Er verspricht 204 PS und ein maximales Drehmoment von 500 Nm. Auf unserer Fahrt über den Sattel Richtung Vierwaldstättersee lassen wir den Motor seine Durchzugskraft ausspielen. Aus den Kurven beschleunigt der GLC ausgesprochen leichtfüssig. Auch der Spurt aus dem Stand ist mit 0 auf 100 km in 7,6 Sekunden beachtlich. Trotz deutlich vergrösserten Aussenabmessungen, längerem Radstand und erweiterten Ausstattung konnte das Fahrzeuggewicht des GLC gegenüber seinem Vorgänger um 80 Kilogramm reduziert werden. Den grössten Anteil daran hat die neu entwickelte Karosserie, die durch einen Materialmix aus Aluminium und Stahl rund 50 Kilogramm leichter wurde.
Technik für Digital Natives
Zu den neusten Technik-Features zählt das Mercedes-connect-me-Angebot. Um dieses zu nutzen, muss man zwar kein Digital Native sein, ein Smartphone mit entsprechender App braucht es allerdings schon. Diese kann von www.mercedesme.com runtergeladen werden. Damit kann der stolze Mercedes-Besitzer viele Funktionen von der warmen Stube aus bedienen: So die Türverschliessung und -entriegelung oder die Programmierung der Standheizung sowie die geografische Fahrzeugüberwachung. Im Wagen selbst hat der Fahrer ebenfalls Zugang zum Internet. Ob soziale Netzwerke, Internetradio, Hotelfinder oder Wetterbericht – fast alle Online-Dienste sind über Apps intuitiv bedienbar. Ebenfalls neu ist das Head-up-Display, das relevante Informationen direkt ins Blickfeld des Fahrers an die Frontscheibe projiziert.
Für die konservative Mercedes-Klientel mögen diese technischen Neuerungen Spielereien sein. Die Features unterstreichen jedoch das neue Image der Marke, die dank der Innovationskraft der Stuttgarter Ingenieure auch in der Formel 1 die Mitbewerber überstrahlt.
Von Markus Weber