Bild: swiss-image.ch/Markus Gyger
Die Reise mit dem Bernina Express der Rhätischen Bahn wirkt wie Kurzferien und verspricht Erholung und Genuss.
Bis zu 70 Promille Steigung schafft der Bernina Express der Rhätischen Bahn, wenn er sich auf dem Weg von Thusis nach Tirano auf das Dach der Berninalinie schlängelt. Der Ospizio Bernina liegt 2253 Meter über Meer und bietet eine bezaubernde Sicht auf den Morteratschgletscher. Beständig und mit einer heute fast schon ungewohnten Langsamkeit meistert der Zug Kurve um Kurve. Es ist die perfekte Geschwindigkeit, um runterzufahren, die Berglandschaft vor den Panoramafenstern zu geniessen und eigenen Gedanken nachzuhängen. Keine Hektik, keine Ablenkung. Nur die Grösse der Berge, die Ruhe der Natur und die eindrückliche Baukunst der Bahnpioniere, die hier vor rund hundert Jahren den Norden mit dem Süden Europas verbanden.
Vor dem Fenster glitzert das dunkle Wasser des Lai Nair, kurz darauf das helle Wasser des Lago Bianco. Ein schöner Kontrast, bevor der Zug auf der Alp Grüm anhält. Das Restaurant hat nur Bahnanschluss und lässt auf den Palü-Gletscher, die Bernina-Gruppe und das Puschlav schauen. Dorthin steigt der Zug dann im Zickzackkurs ab, kommt ins malerische Poschiavo und fährt viereinhalb Stunden nach der Abfahrt in Chur im südländischen Tirano ein. Mit dem Sonderangebot der Rhätischen Bahn zwischen dem 1. Oktober und dem 31. März 2016 wartet dort ein Teller Pizzoccheri auf die Reisenden.
Von Stefanie Schnelli