Fotos: Christian Oeler
Mitten im Atlantik liegt eine Inselgruppe, die Ruhesuchende und Aktive, Naturliebhaber und kulturell Interessierte gleichermassen begeistert: Die Azoren. Gemeinsam ist den neun Inseln, dass sie vom Massentourismus verschont geblieben sind, sonst aber hat jede ihren eigenen Charme und ihre eigenen Fans.
Herrscht das Azoren-Hoch, freut man sich hierzulande über Sonnenschein. Die Inselgruppe mitten im Atlantik ist den meisten als Wetterphänomen bekannt, doch nur wenige haben das Naturparadies schon einmal besucht. Fünf Flugstunden von der Schweiz entfernt, lockt der Archipel mit aussergewöhnlichen Landschaften, einer interessanten Geschichte, bunten Volksfesten und einem das ganze Jahr über milden, subtropischen Klima. Im Januar bewegen sich die Temperaturen um 16 Grad, im August wird es höchstens 27 Grad warm. Perfekt, um die neun Inseln zu Fuss auf Wanderungen zu erkunden, den Golfschläger zu schwingen, mit dem Bike loszufahren oder sogar einen Austritt hoch zu Pferd zu wagen. Tierfreunde haben die Azoren längst für sich entdeckt: Die Inseln sind ein Vogelparadies, Taucher begegnen einer bunten Unterwasserwelt und auch für Wal- und Delfinbeobachtungen ist die Region bekannt. Vor allem im Sommer ist eine Begegnung mit einem Pottwal fast garantiert.
Für ein Bad locken die vielen natürlichen Thermalbäder und Naturschwimmbecken, die sich an den Küsten gebildet haben. Sie zeugen vom vulkanischen Ursprung der Inselgruppe, die politisch zu Portugal gehört, aber einen autonomen Status hat. Der Vulkan Pico ist nicht nur die höchste Erhebung der Azoren, sondern der höchste Berg Portugals. Er ist eine beliebte Attraktion auf den Azoren. Doch davon gibt es viele, und Besucher haben die Qual der Wahl, welche der neun Inseln sie besuchen sollen.
Was Gäste unternehmen können: - Wandern - Golf spielen - Reiten - Tauchen - Biken - Wale und Delfine beobachten - Schwimmen mit Delfinen | Reisevarianten: - Individuelle Mietwagen-Rundreisen - Individuelle Wander-Mietwagenreisen - Geführte Wanderreisen - Geführte Rundreisen - Geführte Aktiv-Reisen - Reit-Reisen - Tauch-Reisen |
São Miguel – die Grösste
São Miguel ist das Tor zu den Azoren und nicht nur die grösste, sondern auch die vielfältigste Insel des Archipels. Der fruchtbare Boden bescherte der Insel einst grosses Ansehen und Reichtum, und auf den Seehandelsrouten war sie ein wichtiger Anlaufplatz. Zahlreichen Piratenangriffe, Vulkanausbrüche und auch Seuchen versetzten dem Ruhm aber stetig Dämpfer. Heute leben rund 137’600 Menschen auf São Miguel. In Ponta Delgada, der Hauptstadt, die entlang einer Bucht im Süden liegt, können Besucher shoppen, gut essen gehen und das Nachtleben geniessen. Die Altstadt bietet viele Sehenswürdigkeiten wie Kirchen, Museen, Denkmäler, Paläste und tropische Gärten. An der Portas do Mar, der neuen Marina, kommen Gäste aus aller Welt mit ihren Yachten an und flanieren der Promenade entlang.
Wer es ruhiger mag, findet auf São Miguel gleich mehrere eindrückliche Kraterseen, um die man wunderschön wandern kann. Spaziergänger staunen über die saftig grünen Wiesen und die meterhohen Hortensienhecken. Als besonders schönes Wandergebiet gilt die Region um das Städtchen Nordeste im Nordosten der Insel. Ein aussergewöhnliches Naturspektakel sind die brodelnden Schwefelquellen und die Parkanlage «Terra Nostra» mit ihren natürlichen Thermalbecken in Furnas. Die zwölf Hektar grosse Gartenanlage lockt mit schönen Spazierwegen, verschlungenen Pfaden und dampfenden Bachläufen. Der Paradise-Pool, ein natürliches Thermalbecken mit konstant 38 Grad warmem Wasser, lädt zum Baden ein. Nur ein paar Kilometer weiter nördlich stösst man auf Teeplantagen, die einstige Haupteinnahmequelle der Insel. Der Familienbetrieb «Plantações de Chá Gorreana» beim Städtchen Maia wird in der fünften Generation geführt und kann besucht werden.
Wasserratten finden überall auf der Insel Bademöglichkeiten. Mit einer Küstenlinie von 155 km bietet São Miguel im Süden herrliche Sandstrände sowie kleine Kiesbuchten mit klarem, türkisblauem Wasser und geschützten Meerwasserschwimmbecken. In Mosteiros und in Ponta da Ferraria gibt es heisse Quellen im Meer.
Santa Maria – die Älteste
Santa Maria war die erste Insel des Archipels, die sich aus dem Meer erhob, und die erste, die besiedelt wurde. Sie hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Zuerst wurden die Bewohner durch Zuckerrohr reich, danach mit der Färberpflanze Pastell und als die Amerikaner im Jahr 1944 auf Santa Maria einen Flughafen bauten, wurde die Insel zur Auftankstation für Propellermaschinen, die noch nicht ohne Zwischenstopp über den Atlantik fliegen konnten. Heute ist Santa Maria vor allem als kleine Schwester von São Miguel bekannt; typisch sind die Windmühlen, die weissen Schornsteine und die bunt bemalten Fenster- und Türrahmen. Doch Santa Maria hat viel mehr zu bieten. Die meisten Sonnenstunden zum Beispiel, sehr schöne Strände – die einzigen auf den Azoren mit weissem Sand – sowie einen besonders fruchtbaren Boden, auf dem Weinreben und exotische Früchte gedeihen.
Am Praia Formosa findet im August das grösste Inselfest statt. Das «Maré de Agosto»-Festival lockt mit nationalen, aber auch internationalen Musikgrössen jährlich bis zu 1000 Besucher an. Auch Taucher kennen Santa Maria als Paradies. Die Formigas zählen zu den besten Tauchrevieren der Welt – acht Felsen, die 45 Kilometer vor der Nordküste zum Teil nur wenige Meter aus dem Meer ragen.
Ebenfalls ein Naturwunder ist die rote Wüste, die «Deserto vermelho». Bei gutem Wetter ist das Farbenspiel besonders eindrücklich: Rote Erde, üppig grüne Vegetation im Hintergrund und darüber das Hellblau des Himmels.
Faial – die Blaue
«Ihre schneeweissen Häuser kuscheln sich behaglich in ein Meer von frischen grünen Pflanzen und kein Ort könnte hübscher und einladender aussehen». So beschrieb Mark Twain 1867 seinen ersten Eindruck, als er Faials Inselhauptstadt Horta erreichte – und so ist es noch heute. Horta besitzt einen besonderen Charme. Dazu tragen sicher die vielen internationalen Segler bei, denn Faial ist bei einer Atlantiküberquerung eine wichtige Anlaufstation für Segler. Im Vergleich zu den anderen Inseln des «Triângulo» (Faial, Pico und São Jorge) bietet Horta viele Einkaufsmöglichkeiten, Boutiquen, Supermärkte sowie eine grosse Auswahl an Restaurants und Bars.
Faial wird wegen ihrer Fülle an blauen Hortensien, die auf der gesamten Insel wachsen, auch die blaue Insel genannt. Zudem verfügt die Insel mit dem Caldeira do Faial über den wohl imposantesten Krater der Azoren. Die Kraterwände fallen steil in den 400 m tiefer liegenden, sumpfigen Kraterboden ab, der ein Naturschutzgebiet ist. Ein besonderer Anziehungspunkt ist die Wüstenlandschaft um Capelinhos, wo 1957/58 die Erde bebte. Aus dem Meer erhob sich ein Vulkan, der 30 Millionen Tonnen Asche und Lava spuckte und so ganze Landstriche unter sich begrub. Etwa 300 Häuser wurden vollständig zerstört und rund 250 Familien mussten evakuiert werden. Der damalige US-Präsident John F. Kennedy zeigte Mitgefühl und erleichterte den etwa 2000 Opfern der Naturkatastrophe die Emigration in die USA. Heute erinnert das unterirdische Informationszentrum «Centro de Interpretação do Vulcão» im ehemaligen Leuchtturm an die Katastrophe.
Pico – die Kontrastreiche
Pico, die zweitgrösste der Azoren-Inseln, ist Heimat des höchsten Berges von Portugal, dem gleichnamigen Pico. 2351 Meter hoch ragt er in den Himmel. Pico ist die Insel der Kontraste: tiefschwarzer Lavastein, saftig-grüne Weiden und Küsten, an denen das Meer in allen Blautönen schimmert, machen das Fotomotiv perfekt.
An der Südküste wachsen durch Mauern aus Lavastein geschützte grüne Reben. Sie ergeben einen süffigen Wein, den schon die russischen Zaren zu schätzen wussten. Die Inselbewohner lebten bis ins 19. Jahrhundert mehr schlecht als recht vom Weinanbau und Fischfang. Um die empfindlichen Reben vor dem salzigen Meereswind zu schützen, bauten sie Parzellen aus dunklem Lavastein. Seit 2003 gehört das Verdelho-Weinbaugebiet zum Unesco-Weltkulturerbe. Zudem war Pico einst die Insel der Walfänger, heute ist sie die Insel der Walbeobachter. Pottwale sind ständige Besucher in den Gewässern um die Insel, Einheimische wie Gäste folgen ihnen nur noch mit der Fotokamera. Und nicht nur Wale, sondern auch verschiedene Delfinarten tummeln sich ganzjährig bei den Azoren. Man kann sogar mit ihnen schwimmen.
Zwischen Lajes und São Roque liegt der Ort Piedade, der für seine lustigen Karaoke-Abende auf der ganzen Insel bekannt ist. In Porto Cachorro erwartet Besucher ein Labyrinth aus Höhlen, Bögen, Schluchten und Becken, die durch Lava geformt wurden. Alle Ortschaften auf Pico reihen sich entlang der Küste. Im mystischen Hochland, dem Palanto da Achada, dominieren Kuhweiden, Wälder, Kraterseen und herrliche Landschaften – ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Wanderer. Eine weitere Attraktion ist die Gruta das Torres, der grösste Lavatunnel der Azoren. Dieses kilometerlange Tunnelsystem begeistert nicht nur Geologen, sondern auch abenteuerlustige Gäste, die sich mit Helm, Taschenlampe und einem Reiseleiter in die Dunkelheit trauen und sich die verschiedenen Lava-Arten erklären lassen.
São Jorge – die Natürliche
São Jorge ragt wie der Rückenpanzer eines Drachens hinter Pico aus dem Meer. Sie ist die Wanderinsel schlechthin und begeistert Naturliebhaber. Das Eiland stand immer im Schatten von Terceira und Pico, selbst zur lukrativsten Zeit des Walfangs wurde auf der Insel keine Fabrik gebaut. Piratenangriffe blieben dennoch nicht aus, so dass die Bewohner lernen mussten, mit dem auszukommen, was sie haben. Das ist auch heute noch so: Fast jeder Tropfen Milch auf der Insel wird zu «Queijo São Jorge» verarbeitet. Der Käse ist über die Landesgrenzen hinaus beliebt und wird auf das portugiesische Festland, nach Kanada und in die USA exportiert.
Die Bevölkerung auf São Jorge führte lange ein einfaches Leben in Abgeschiedenheit. So erstaunt es nicht, dass noch heute Milchkannen mit Eseln zur Molkerei transportiert werden und Wandteppiche mit Hilfe traditioneller Webstühle hergestellt werden. In der beschaulichen Inselhauptstadt Velas mit schönem Stadtpark, einigen schmucken Bürgerhäusern und einem neuen Jachthafen, lebt rund ein Fünftel aller Inselbewohner.
Wandern kann man auf São Jorge nicht nur auf dem nicht enden wollenden Bergrücken, sondern auch auf über 50 Fajãs, fruchtbare Ebenen am Fusse der Steilhänge am Meer. In Manadas steht die wohl schönste Barockkirche der ganzen Azoren: die Igreja de Santa Barbara. Bei Calheta, der zweitgrössten Stadt der Insel, befindet sich im Vorort Fajã Grande die Konservenfabrik Santa Catarina. Hier wird der auf den Azoren mit Angel gefangener Thunfisch eingedost. Thunfisch aus der Konservendose erlebt gerade ein Revival. In Lissabon gibt es sogar Supermärkte nur für Dosenfisch, und die Konserven aus São Jorge zählen zu den beliebtesten.
Terceira – die Flache
Terceira, die Dritte, bekam ihren Namen, weil sie als dritte Insel des Archipels entdeckt wurde. Gleichzeitig ist sie auch die drittgrösste der Azoren-Inseln. Sie war einst wichtiger Stützpunkt im Atlantik für portugiesische Schiffe auf dem Weg zu ihren Kolonien. Die Besatzung bezahlte Wasser und Verpflegung oft in Gold, Silber, Diamanten und Gewürzen und so kam die Insel zu grossem Reichtum. Angra do Heroísmo erhielt 1534 als erster Ort der Azoren das Stadtrecht und war drei Jahre lang sogar Hauptstadt Portugals. Seit 1983 ist sie von der Unesco geschütztes Weltkulturerbe.
In Angra reihen sich sehenswerte Paläste, Herrenhäuser, Klöster und Kirchen aneinander. In der Regel geht es ruhig zu und her. Doch zum bedeutendsten Inselfest «Sanjoaninas» (Ende Juni) gibt es eine Woche lang Konzerte, festliche Umzüge und andere kulturelle Veranstaltungen. Zu fast jedem Fest auf der Insel gehört auch die Tourada à corda, ein Stierkampf am Strick, der auf Terceira schon seit dem 16. Jahrhundert Tradition hat. Nach dem Kampf wird der Stier nicht getötet, sondern darf sich auf einer grünen Weide im Landesinneren erholen. Terceira wird von mehr Milchkühen als Menschen bewohnt. Sie ist eine der flachsten Azoren-Inseln. Grün ist die vorherrschende Farbe.
In Biscoitos gibt es ein Weinmuseum, die sehenswerteste Heilig-Geist-Kapelle der Insel sowie das schönste Naturschwimmbecken der Azoren. Ein Muss für Besucher ist auch die Vulkanhöhle «Algar do Carvão». Über 338 Stufen gelangt man ins Innere der Höhle in 90 Meter Tiefe zu einem unterirdischen, kristallklaren See. Ein 45 Meter hoher Schlot lässt Sonnenlicht eindringen, was besonders zur Mittagszeit, wenn die Sonne senkrecht über der Höhle steht, eine sehr schöne Stimmung zaubert. In der Nähe der Höhle befinden sich die dampfenden Schwefelquellen von Furnas do Enxofre, die in der hügeligen Landschaft fast mystisch anmuten.
Graciosa – die Zierliche
Graciosa ist die zweitkleinste und trockenste Insel des Archipels. Ihr Name bedeutet übersetzt «die Zierliche». Und so ist die Insel auch: von einer sanften, hügeligen Landschaft mit Kuhweiden, Äckern, Wäldern und steilabfallenden Klippen geprägt. Den Beinamen «Weisse Insel» verdankt Graciosa dem hohen Trachyt-Vorkommen, einem hellen Vulkangestein in der Serra Branca. Prägend für das Landschaftsbild sind die alten Windmühlen.
Graciosa ist der ideale Ort für erholsame Ferien, weitab von Hektik und Stress. Die Hauptstadt Santa Cruz zählt gerade einmal 1‘770 Einwohner. Hier ist nur zur Karnevalszeit und im Hochsommer etwas los, sonst geht es sehr gemächlich zu und her. Der Karneval von Graciosa ist das grösste Fest dieser Art auf den Azoren. Als Vorbild gelten die grossen Umzüge in Brasilien.
Graciosa ist eine flache Insel, welche sich an den meisten Stellen nicht mehr als 300 Meter aus dem Meer erhebt. Dennoch gibt es einige sehenswerte Naturgewalten. Die höchste Erhebung ist die Caldeira auf 402 Metern über Meer. Der Vulkankrater hat einen Durchmesser von 1200 Metern. Aussergewöhnlich ist die Caldeira, weil sie der Zugang zur «Furna do Enxofre», einer bemerkenswerten Magma-Höhle mit kleinem See ist. Über einen Schacht mit 184 Treppenstufen gelangt man ins Innere der Höhle. Besucher bemerken sofort die aufsteigenden Dämpfe und Gase. Vulkanisch ist auch das Thermalbad in Carapacho, das einst die erste Siedlung auf der Insel war. Das über 100-jährige Bad wurde vor einigen Jahren grundsaniert und um einen modernen Anbau erweitert.
Flores – die Blumige
Flores ist, wie der Name schon sagt, ein Paradies für Botaniker. Doch auch Wanderer, Ruhesuchende und Ornithologen schätzen die Vielfalt dieser immergrünen Insel. Schon Mark Twain schwärmte von den hohen, grünen Bergen, den tiefen Schluchten und den vielen rauschenden Wasserfällen. Monatelang blüht es auf der Insel des ewigen Frühlings in allen Farben und Formen. Zugvögel bringen noch heute die schönsten Blumensamen aus Nordamerika auf die Insel. Idyllische Dörfer reihen sich der malerischen Küste entlang. Im Inselinneren herrschen einsame Täler und moosbewachsene Berghänge vor.
Die Inselhauptstadt Santa Cruz das Flores mit ihren 1700 Einwohnern liegt eingeklemmt zwischen der Landebahn des Flughafens und dem Atlantik. Das kleine, verschlafene Stadtzentrum bietet ein paar Einkaufsmöglichkeiten für das Nötigste, Restaurants und Bars. In der alten Walfabrik zeigt heute ein sehenswertes Museum die Geschichte des Walfangs, der auf Flores bis in die 1980erJahre eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Bevölkerung war.
Fajã Grande ist die südwestlichste Ortschaft Europas und liegt auf einer der grössten Fajãs (Ebene am Fuss eines Berges oder einer Klippe) der Insel. Von hier aus führen viele Wanderwege zu den schönsten Stellen von Flores. Auf der Weiterfahrt nach Lajes das Flores kommt man an vielen kleinen Dörfern vorbei. Die zweitgrösste Stadt der Insel ist 363 Tage im Jahr beschaulich und ruhig. Nur während der Festa do Emigrante (Fest der Auswanderer) macht keiner mehr ein Auge zu. Im Inselinneren gibt es sieben Kraterseen. Auf Wanderungen begegnen Gäste einer wild blühenden Flora und werden von singenden Vögeln und hoppelnden Kaninchen begleitet.
Corvo – die Kleinste
Corvo ist die kleinste und zugleich die nördlichste Insel der Azoren. Es gibt nur eine Ortschaft und nur eine Strasse auf der gesamten Insel. Die Strasse führt von der Inselhauptstadt zur Caldeirão, dem Vulkankrater, der sicher zu den schönsten der Azoren gehört. Durch die Abgeschiedenheit führten die Corvinos lange ein Einsiedlerleben. Erst 1973 erhielten die Inselbewohner eine Telefonleitung. Nachdem 1993 der Flughafen eröffnet wurde, öffnete sich auch der Horizont der Insulaner. Doch noch heute ist man eine eingeschworene Dorfgemeinschaft. Jeder kennt jeden. Wenn man als Tourist länger als drei Tage auf der Insel weilt, wird man von den Einheimischen als Freund verabschiedet.
Vila Nova Do Corvo ist die kleinste Hauptstadt der Azoren und liegt am Südzipfel der Insel. Sie ist in wenigen Schritten erkundet. Die Haustüren stehen überall offen. Man vertraut sich, denn ein Dieb wäre schnell gefunden. Die Inselpolizei besteht aus zwei Männern der Nationalgarde. Sie besitzen sogar eine Gefängniszelle, in der aber noch nie jemand einsitzen musste. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es keine auf Corvo. Möchte man irgendwo hin und keines der drei Inseltaxis ist erreichbar, fragt man einfach den Nachbarn. Nebst einem offiziellen Hotel gibt es in Vila Nova einen Supermarkt, eine Käserei, eine Krankenstation und zwei Restaurants. Hier ticken die Uhren langsamer als auf den anderen Azoren-Inseln.
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Azoren Road Show:
Der Schweizer Naturfilmer Christian Oeler zeigt ab 17. Januar 2021 seinen aktuellen Film «Traumhafte Azoren» in verschiedenen Schweizer Städten und berichtet live von seinen Erlebnissen. Die Daten der Vortragstournee und Ticket-Reservation unter: www.christian-oeler.ch