Kreuzfahrten boomen, und seit die Reedereien auch für Expeditionen wahre Traumschiffe bauen, steigt die Zahl moderner Entdecker. An Bord lernen sie von Lektoren wie Hans-Peter Reinthaler.
An den ersten Eisberg in der Antartkis, den Hans-Peter Reinthaler zu Gesicht bekommen hat, kann er sich noch immer erinnern. Es war einer dieser Momente auf Reisen, die man nicht mehr vergisst. Dass es bei Reinthaler ein Eisberg war, der sich ihm besonders ins Gedächtnis brannte, ist auf den ersten Blick etwas verwunderlich. Der Österreicher ist Tropenökologe mit Schwerpunkt Botanik. «Mich faszinieren alle Regionen der Welt», erklärt der Biologe. «Aber zur antarktischen Region habe ich einen besonderen Bezug. Vor allem Südgeorgien und der Ferne Osten Russlands haben es mir angetan.Die Landschaft ist einmalig und es gibt viele Tiere zum Beobachten.»
Hans-Peter Reinthaler ist Berufsreisender. Als Lektor ist er auf Expeditionsschiffen von Silversea Expeditions auf der ganzen Welt unterwegs. Er erklärt Gästen das empfindliche Ökosystem der Polarregionen, zeigt ihnen aber auch die wunderliche Welwitschia-Pflanze in Namibia oder das kleinste Chamäleon auf Madagaskar. 2020 wird er als Reiseleiter eine Gruppenreise von Kuoni Cruises auf die Galapagosinseln begleiten. An Bord hält er Vorträge über die Tierwelt und die Besonderheiten der Regionen, welche die Reisenden später in Zodiacs und auf Landausflügen entdecken. «Auf den Ausflügen versuche ich den Blick unserer Gäste auch auf die sogenannt ‹kleinen Dinge› zu lenken, das ist wichtig.» Das kann zum Beispiel eine auf den ersten Blick unscheinbare Pflanze sein. «Ich zeige den Gästen die Schönheit im Detail und erkläre ihnen die Wichtigkeit im Ökosystem.»
Die erste Expeditions-Weltreise
Neben der Reise durch fast unberührte Regionen der Welt, oft weitab von der Zivilisation, sind es solche Erfahrungen und Lerneffekte, die Expeditionskreuzfahrten auszeichnen. Es sind aktive Reisen, bei denen die Gäste wandern und tief in die Natur und Kultur einer Destination eintauchen. Lange Zeit waren die Schiffe für solche Expeditionen schlicht, praktisch und vom Komfort her einfach. Doch zurzeit sorgen spektakuläre Neubauten für Aufmerksamkeit und die Reiseform wird auch für zwar abenteuerlustige, aber anspruchsvolle Gäste interessant. Silversea Cruises schwimmt auf dieser Welle ganz vorne mit und war einer der Vorreiter für luxuriöse Expeditionsreisen. Die Reederei zählt zu den exklusivsten der Welt und ist bekannt für ihr stilvolles Ambiente, ein alles umfassendes All-inclusive-Produkt (selbst die Landausflüge sind inkludiert) und für Luxus der Extraklasse. Auch auf den vier Expeditionsschiffen der Flotte sind luxuriöse Suiten, Butlerservice und mehrere Restaurants mit hochkarätiger Küche und Weinauswahl selbstverständlich.
Seit gut einem halben Jahr ist der Kreuzfahrten-Riese Royal Caribbean Cruises Ldt. Mehrheitseigentümer von Silversea Cruises. Wenig später wurden drei Neubauten angekündigt, einer davon für die Expeditionsflotte. Zudem hat Silversea Expeditions vor wenigen Wochen die erste Expeditions-Weltreise der Welt angekündigt: 2021 wird die Silver Cloud in 167 Tagen von Ushuaia nach Tromsø reisen.
Natürliche und kulturelle Vielfalt
Für Hans-Peter Reinthaler als Lektor ist es das Ziel einer Expeditionsreise, den Gästen ein Verständnis und die Faszination für die Erde mit ihrer natürlichen und kulturellen Diversität mitzugeben. «Die meisten unserer Gäste sind sensibilisiert für Umweltthemen. Meine Kollegen und ich geben falls erwünscht noch mehr Informationen und machen auf die Notwendigkeit von Naturschutz aufmerksam.» Da Reinthaler immer wieder in gleiche Regionen zurückkehrt, kann er Veränderungen in der Natur feststellen. Die meisten sind leider negativ. «Aber es gibt auch immer wieder positive Entwicklungen, die freuen uns besonders.»
Text Stefanie Schnelli
Bild Silversea Cruises