Ich packe meine Koffer… «artundreise» fragt Marco Rima
Herr Rima, Sie hatten gerade Sommerpause. Wo haben Sie Ferien gemacht?
Marco Rima: Ich war auf Sylt mit meiner Familie.
Wo verbringen Sie den Sommer am liebsten?
Das kann ich nicht so pauschal beantworten. Ich verreise gerne in den Norden – nach Schweden zum Beispiel –, finde aber, dass der Sommer in der Schweiz auch seinen Reiz hat.
Wo machen Sie am liebsten Winterferien?
Ich habe viele verschiedene Lieblingsdestinationen. So fahre ich gerne in die Berge zum Skifahren, beispielsweise nach Zermatt. Hin und wieder finde ich es aber auch ganz schön, den Sommer in einer warmen Destination wieder aufleben zu lassen.
Ende September startet Ihre Deutschlandtour. Bleibt da Zeit für Entdeckungen? Auf was freuen Sie sich besonders?
Wir werden leider nicht allzu viel Zeit haben – es sind 24 Shows in einem Monat. Wir werden immer «on the road» sein. Die Premiere in Berlin wird bestimmt ganz toll. Aber auch auf die kleineren Städte wie Erfurt oder Gerlitz freue ich mich sehr. Für die Tourvorbereitungen und deren Promo war ich in den letzten Wochen und Monaten öfters in München. Auch eine wunderschöne Stadt, die für mich problemlos zur zweiten Heimat werden könnte.
Ab November touren Sie wieder durch die Schweiz. Wie gut lernen Sie die Schweiz als Reiseland kennen durch Ihren Beruf? Haben Sie irgendwelche helvetischen Geheimtipps?
Ich bin nicht nur beruflich viel in der Schweiz unterwegs. Auch privat lerne ich meine Heimat immer wieder von den verschiedensten Seiten kennen. Ich möchte meinen Kindern so viel wie möglich von unserem Land zeigen. Es gibt hier zahlreiche schöne Flecken. Mein Wohnort Ägeri mit dem gleichnamigen See beispielsweise – wenn ich am Morgen aufstehe und aus dem Fenster schaue, ist das schon fast wie Ferien.
Wie würden Sie im Ausland für die Schweiz als Feriendestination werben?
In der Schweiz gibt es auf kleinstem Raum malerische Seen, faszinierende Gletscher und Bergwelten, Kultur und ein «Völkchen», das sich über den Besuch freut, es aber nicht immer so zeigen kann.
Welche Ferienerinnerungen haben Sie aus der Kindheit?
Dass mein Vater auf der Reise in den Süden immer im Auto geraucht hat und meine Mutter bei der Ankunft ausgesehen hat wie ein ausgebrochener Vulkan. Um über den Gotthard zu kommen, mussten wir mit unserer alten Kiste jeweils schon in Altdorf Anlauf holen.
Welches waren bis jetzt Ihre schönsten Ferien?
Da gibt es viele. Wenn ich einen Aufenthalt hervorheben müsste, dann wäre es wahrscheinlich die Australienreise, auf der ich meine Frau kennengelernt habe.
Und an welche denken Sie nur ungern zurück?
Hmmm, da kommt mir jetzt so spontan nichts in den Sinn. Klar hat es hin und wieder einmal ein nicht so tolles Hotel oder unangenehme Mitreisende gegeben. Aber in den Ferien ist man ja grundsätzlich frei und kann sich sein Programm individuell und nach Lust und Laune zusammenstellen.
Bevorzugen Sie grosse Hotels, kleine Pensionen oder campen Sie am liebsten?
Ich finde kleinere Hotels oder Bungalowsiedlungen und Pensionen entspannter als grosse, überfüllte Anlagen.
Wie sind Sie am liebsten unterwegs? Flugzeug, Auto, Töff, zu Fuss?
Ich fliege überhaupt nicht gerne. Es ist nicht so, dass ich unter extremer Flugangst leiden würde, aber ich fühle mich einfach nicht wohl in diesen Maschinen. Deshalb nehme ich wann immer möglich das Auto – oder den öffentlichen Verkehr. Ich reise extrem gerne mit dem Zug, das finde ich sehr entspannend und inspirierend.
Was haben Sie immer in Ihrem Koffer, wenn Sie verreisen?
Meinen Pass – wobei, den wohl besser im Handgepäck. Ansonsten packt meine Frau jeweils den Koffer und ich beschwere mich dann, wenn sie etwas vergessen hat. Spass beiseite. Ich nehme immer nur das Nötigste mit, aber davon genug, und versuche, mich den Begebenheiten im Reiseland anzupassen. Ein Skianzug in Thailand wäre wohl fehl am Platz.
Auf was können Sie hingegen gut verzichten?
Auf moderne Kommunikationsmittel. Wenn ich mit meiner Familie verreise, versuche ich so gut wie möglich darauf zu verzichten.
Wo möchten Sie unbedingt einmal hin?
Ich träume davon, mit meiner Familie einmal für eine längere Zeit im Ausland zu leben. Kanada oder Australien stehen da ganz oben auf der Liste.
Interview: Stefanie Schnelli
(Interview vom Juni 2015)
Der Schweizer Schauspieler, Kabarettist und Autor Marco Rima gründete 1980 zusammen mit Marcel Weber das Cabaret Marcocello und wurde bereits mehrfach mit dem Oscar der Schweiz, dem «Prix Walo», als beliebtester Comedian und Produzent ausgezeichnet. Neben seinen Solo-Bühnenprogrammen «Think positive», «No Limits», «Time Out» und «Humor Sapiens» hat Rima auch die drei Musicals «Keep Cool», «Hank Hoover» und «Die Patienten» geschrieben, inszeniert und produziert. Ebenso wirkte Marco Rima in TV-Formaten wie «Die Wochenshow» (Sat1), «Max und Lisa» (ZDF) und diversen Fernseh- und Kinofilmen mit. Zu seinen erfolgreichsten Kinoproduktionen gehören «Achtung, fertig Charlie», «Handyman» und «Champions». Ab November tourt der Künstler mit seinem neuen Bühnenprogramm «Made in Hellwitzia» durch die Schweiz. Rima lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Oberägeri im Kanton Zug.