Mit dem leistungsstarken Crossover F-Pace ist den Designern von Jaguar einmal mehr ein ästhetischer Wurf gelungen. Der Bestellungseingang ist entsprechend gross.
Stephan Vögeli, der Chef von Jaguar Land Rover Schweiz AG, darf sich freuen. Die Verkaufszahlen seiner Automarken erleben gegenwärtig ein beneidenswertes Hoch. Während einige deutsche Autohersteller die Exklusivität ihrer Premiumbrands mit dem Eintritt in den Massenmarkt verwässert haben – also gleichsam Opfer ihres eigenen Erfolgs wurden –, versteht es der englische Autohersteller Jaguar Land Rover, in einem kleinen, feinen, aber wachsenden Nischenmarkt markante Ausrufezeichen zu setzen. Evoque und F-Type gelten bereits als Design-Ikonen, und das jüngste Crossover-Modell der Familie, der F-Pace, hat sich unmittelbar nach seiner Lancierung an die Spitze der meistverkauften Jaguars gesetzt.
Erstaunlich ist dies nicht. Das Design des F-Pace ist ein ästhetischer Wurf. Das fast unverschämt gezeichnete Hinterteil erinnert an den F-Type, und auch von vorne sieht der Crossover unverkennbar wie ein Jaguar aus. In der 4 x 4-Technologie kann die englische Raubkatze auf die reiche Offroad-Erfahrung von Land Rover zählen. Da ist alles da, was es für einen Ausflug ins Gelände braucht, beispielsweise das bekannte Terrain-Response-System. Anders allerdings als bei den Vierradantrieben in den Land-Rover-Modellen wird beim F-Pace unter normalen Fahrbedingungen nahezu das gesamte Drehmoment auf die Hinterräder geleitet. Das verleiht dem Fahrverhalten einen typischen Heckantriebscharakter. Bei rutschigen Verhältnissen sorgt das elektronische Verteilergetriebe dann aber dafür, dass das Drehmoment gleichmässig auf beide Achsen wirkt. Um optimalen Grip zu bekommen, kann sogar bis zu 90 Prozent der Antriebskraft auf die Vorderräder umgeleitet werden. 4 x 4-Antriebe sind seit diesem Jahr übrigens auf Wunsch in allen Modellen von Jaguar erhältlich.
Chassis und Fahrwerk des F-Pace basieren auf dem F-Type. Die verbindungssteife Karosserie ist hauptsächlich aus Aluminium gefertigt und macht das Fahrzeug zu einem der leichtesten seiner Klasse. Die Abstimmung ist perfekt gelungen. Wie es sich für einen echten Sportwagen gehört, zieht der F-Pace wie auf Schienen um Kurven. Zahlreiche technische Hilfsmittel (Torque Vectoring, dynamische Stabilitätskontrolle) sorgen dafür, dass der immerhin noch gut 1880 Kilogramm schwere Wagen weder einknickt noch ausbricht.
Und der Motor? Unser Modell ist mit dem bestens bewährten 3,0-Liter-V6-Biturbo-Dieselmotor mit einem sagenhaften Drehmoment von 700 Nm ausgerüstet. Beeindruckend, wie spontan und leichtfüssig das Aggregat auf ein nur leichtes Antippen des Gaspedals reagiert. Auch in der Beschleunigung legen die 300 Pferde eine stolze Performance hin. Sie jagen den Beau in nur 6,2 Sekunden auf 100 km/h. Der F-Pace ist auch mit dem neuen 2-Liter-Dieselmotor der Ingenium-Serie und mit dem leistungsstarken 3-Liter-V6-Benziner mit 380 PS erhältlich. «Design und Marke sind die wichtigsten Schlüssel zum Erfolg», sagt Stefan Rufener, PR-Manager bei Jaguar Land Rover Schweiz AG. Recht hat er. Die Attraktivität des Jaguar-Brands war schon immer einmalig. Kommt nun dazu, dass die englische Automanufaktur seit dem Engagement von Tata wieder auf wunderschöne Formen, brillante Technik und hochwertige Verarbeitung setzt.
Von Markus Weber
JAGUAR F-PACE, V6 DIESEL S
- Länge: 4731 mm
- Breite 2175 mm (mit Spiegeln), 1936 mm (ohne Spiegel)
- Motor: 3,0 Liter Diesel V6-Biturbo
- Leistung: 300 PS
- Max. Drehmoment: 700 Nm bei 2000 U/min
- Testverbrauch: 8 Liter
- CO2-Emission: 159 g/km
- Beschleunigung: Von 0 auf 100 km/h 6,2 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit: 241 km/h
- Preis Testfahrzeug: CHF 110 000 (Modell Pure 2WD mit Diesel-Motor ab CHF 49 500)