Mit dem Einstieg als Werksteam in die Formel E und der Lancierung des Jaguars I-Pace setzt der britische Autohersteller ein starkes Zeichen: Die Zukunft wird elektrisierend.
Die Marke Jaguar hat in der jüngsten Vergangenheit eine atemberaubende Renaissance erlebt. Seit der Übernahme 2009 durch den indischen Grosskonzern Tata gelang es dem Unternehmen, seine Produktion mehr als zu verdreifachen – dies dank aufsehenerregenden neuen Modellen und einer Designsprache, die Kultstatus erlangt hat. Keine Überraschung also, dass die vor Ideen nur so sprühenden britischen Ingenieure mit ihrer Lust zur Innovation auch die Elektromobilität ins Visier genommen haben. In den vergangenen Monaten hat Jaguar Land Rover in der Elektroszene gleich zwei wichtige Wegmarken gesetzt. Im März feierte der Jaguar I-Pace als Concept Car in Genf seine Premiere, und mit dem Einstieg in die Formel-E-Weltmeisterschaft bringt die britische Traditionsmarke Glanz und Gloria in die noch junge Rennserie. Jaguars Partner in der Formel E ist das japanische Unternehmen Panasonic, das zu den führenden Produzenten von Lithium-Ionen-Batterien zählt. Die Japaner beliefern neben verschiedenen Elektromobil-Herstellern auch den kalifornischen Pionier Tesla, mit dessen Modellen der I-Pace künftig in einem intensiven Wettbewerb stehen wird. Aber nicht nur das: Panasonic und Tesla bauen gegenwärtig gemeinsam eine riesige Akkumulatorenfabrik in Nevada. Die Tesla Gigafactory 1 soll ab 2018 etwa 500 000 Elektroautos mit preisgünstigen und leistungsfähigen Batterien versorgen.
Reichweite als Schlüssel zum Erfolg
Die Forschung im Bereich der Stromspeicherung und die Produktion von Batterien werden in den nächsten Jahren in der Automobilindustrie eine Schlüsselrolle einvergangenehmen. Nur wenn die Zellen genügend Energie speichern können, sich schnell aufladen lassen und auch nicht zu teuer sind, eignen sie sich für grössere Produktionen. Den Beweis dafür, dass die Reichweite der gegenwärtig verbauten Akkus durchaus schon beachtlich ist, haben einige Automobilhersteller bereits erbracht. Opel beispielsweise verspricht mit seinem Ampera eine ununterbrochene Fahrt von maximal 520 Kilometern, während das Modell S von Tesla gemäss den Angaben der kalifornischen Entwickler über 600 Kilometer weit fahren könne. Zwei Spitzenwerte im gegenwärtigen Markt der Elektromobile.
Sportlichkeit und Eleganz
Der Jaguar I-Pace, dessen Design an eine formschöne Kombination aus Sportwagen und SUV erinnert, ist ebenfalls als Langstreckensprinter ausgelegt. Der Akku soll eine Reichweite von 500 Kilometern garantieren, aufladen lässt er sich an einem 50-kW-Gleichstrom-Anschluss. In nur gerade 90 Minuten erreicht er 80 Prozent seiner Kapazität. Und: Das Allradfahrzeug ist auch im Blick auf seine Fahreigenschaften ganz Jaguar: Die kompakten und leichten Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse entwickeln zusammen eine Leistung von 400 PS und ein beeindruckendes Drehmoment von 700 Nm. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert nur gerade vier Sekunden. Das Serienfahrzeug des I-Pace wird in der zweiten Hälfte 2018 erhältlich sein. Präsentiert wird es am Autosalon in Genf, im März 2018.
Von Markus Weber