Jaguar Range Rover sorgt mit der Lancierung des Jaguar XE und des Land Rover Discovery Sport für Furore. Etwas weniger im Scheinwerferlicht steht der aufgefrischte Auftritt des Range Rover Evoque.
Wie macht man ein Auto, das aufgrund seines bahnbrechenden Designs weltweit für Aufregung gesorgt hat, noch begehrenswerter? Die Antwort der Land-Rover-Strategen: mit einer Auffrischung der Formensprache, neuen Motoren und zusätzlichen Technikfeatures.
Am diesjährigen Autosalon in Genf hat der neue Range Rover Evoque (Modell 2016) in der Schweiz seine Premiere gefeiert. Das nur leicht veränderte Karosseriekleid vermag spontan zu gefallen. Die neuen Stossfänger und Kühlergrilllösungen wirken frisch und sportlich. Die optionalen Voll-LED-Scheinwerfer sorgen für mehr Sicherheit auf unbeleuchteten Strassen. Und auch die drei neuen Aluraddesigns werden zweifellos auf grosse Zustimmung stossen. Im Innern wurden Sitze und Türverkleidungen erneuert. Vor allem aber dürfte das zeitgemässe Infotainment-System mit Acht-Zoll-Touchscreen eine erfreuliche Reaktion in der Fangemeinde auslösen.
Vielleicht noch wichtiger als die Veränderungen am Äusseren sind die News unter der Motorhaube. Hier geben die völlig neu entwickelten Dieselmotoren aus der Ingenium-Baureihe ihr Debüt. Die Triebwerke werden von Jaguar Land Rover im neuen Motorenwerk in den West Midlands hergestellt. Die äusserst effizienten und umweltfreundlichen Aggregate werden ebenfalls in Jaguar-Modellen eingebaut. Im Evoque TD4 wird der leichte Aluminium-Motor in zwei Leistungsstufen angeboten: mit 150 PS (CO2-Ausstoss 109 g/km) oder 180 PS (CO2 125 g/km). Der Verbrauch soll sich gemäss Angaben des Herstellers bei 4,2 beziehungsweise 4,8 Litern auf 100 Kilometern einpendeln.
Trotz des neuen eigenen Motorenwerks wird Jaguar Land Rover auch künftig auf den bewährten Si4-Benziner aus dem Hause Ford setzen. Dieser leistet im Evoque 240 PS und beschleunigt ihn in 7,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Wir testen das durchzugsstarke Aggregat in einem der top ausgestatteten Autobiography-Modelle (Jahrgang 2015). Die noble Ausstattungslinie hat erst im letzten Jahr Einzug in der Modellpalette des Evoque gehalten. Bei den grösseren Brüdern Range Rover und Range Rover Sport steht der Begriff schon seit Längerem für Stil und Luxus. Für die entsprechende Linie im Evoque bedeutet dies beispielsweise 20-Zoll-Alu-Schmiedefelgen und eine Lederausstattung der Premiumklasse. Ausserdem ist der Evoque Autobiography Dynamic auch mit einem 2,0-Liter-Turbobenziner mit 285 PS und einer 9-Stufen-Automatik von ZF erhältlich. Bereits die Fahrleistungen des Motors mit «nur» 240 PS haben uns restlos überzeugt. Der Evoque fährt sich auffallend leichtfüssig, und der Beifahrer aus der Audi-Garage kann kaum glauben, dass wir nicht mit einem Sechszylindermotor unterwegs sind. Es würde uns jedenfalls nicht erstaunen, wenn der langjährige Amag-Partner in einer seiner Garagen künftig fremdginge und auf die im Vergleich mit den deutschen Premiumfahrzeugen ebenso hochwertigen, aber deutlich preiswerteren und definitiv cooleren Produkte der Briten setzte.
Soviel steht fest: Die Erfolgsgeschichte des bereits mehr als 400 000 Mal verkauften Range Rover Evoque wird zweifellos ihre Fortsetzung finden. Allerdings hat ein neues Modell aus dem eigenen Haus das Zeug dafür, die interne Bestseller-Statistik gehörig auf den Kopf zu stellen: Den jüngsten Bruder der Design-Ikone, den neuen Land Rover Discovery Sport, stellen wir in der nächsten Ausgabe von «artundreise» vor.
von Markus Weber