Die Lofoten vor der norwegischen Küste sind vor allem als Sommerdestination bekannt. Dabei kommt ihre Schönheit im Winterlichtbesonders zur Geltung: ursprünglich und wild.
Wind und Wetter ausgesetzt, hängen die toten Fischkörper auf grossen Holzgestellen überall im Freien. Auf diese urtümliche Art trocknet der Kabeljau zu einer Spezialität – er wird zu Stockfisch. Auf den Lofoten, der schroffen Inselgruppe vor der nordnorwegischen Küste, bekommt er dabei eine besonders gute Qualität, denn Stockfisch mag stabile Bedingungen. Und das ist auf den Lofoten zwischen Februar und Mai gegeben: Es ist durchwegs kalt, lange dunkel und oft bläst starker Wind. Trotzdem sind die Lofoten, bei Touristen vor allem im Sommer beliebt, auch im Winter ein bezauberndes Reiseziel. Dank dem Golfstrom liegen die Temperaturen trotz nördlicher Lage immer um die null Grad, die flachen Sonnenstrahlen zaubern wunderbare Lichtverhältnisse und bei Dunkelheit besteht die Chance, das Nordlicht zu sehen.
Besucher finden absolute Ruhe, Einsamkeit und unvergessliche Stimmungen. «Eine besonders beliebte Kombination ist die spannende Stadt Tromsø auf dem Festland, eine Fahrt mit dem Hurtigruten-Schiff von Norden durch die Lofoten und ein paar Tage in einem Rorbu, einem traditionellen Fischerhäuschen am Meer», sagt Anne-Marie Bürgi vom Skandinavien-Spezialisten Glur Reisen. Schon die Wikinger haben von diesen Stränden aus gejagt und ihren Stockfisch verschifft. Wie sie in dieser rauen Region überlebt haben, zeigt ein Museum in Borg.
von Christian Zedler