Auf der Insel Lord Howe ist vieles noch, wie es schon immer war. Und so soll es auch bleiben.
Östlich von Sydney, im Tasmanischen Meer gelegen, befindet sich Lord Howe Island. Ein elf Kilometer langes, 2,8 Kilometer breites Stück Land, entstanden vor Millionen von Jahren durch unterseeische Vulkanaktivität. Nicht nur die Insel selbst, auch die Reise dorthin ist aussergewöhnlich: nach zwei Flugstunden und mit maximal 14 Kilogramm Gepäck pro Passagier landet das Kleinflugzeug auf einer Piste, die von Küste zu Küste quer über das Eiland führt. Lord Howe gehört seit 1982 zum Unesco-Weltnaturerbe und beheimatet neben dem südlichsten Korallenriff des Planeten eine Flora und Fauna, die einzigartig ist: von den mehr als 240 Pflanzenarten sind nicht weniger als 105 weltweit nur noch hier anzutreffen. Ähnliches gilt auch für die rund 130 Vogelarten. Trotz dieser Vielfalt ist Lord Howe ein Fleck Australiens, auf dem kein einziges giftiges Tier lebt. Eine friedliche Insel, ohne Handyempfang und Autos, ohne Hochhäuser und Starkstromleitungen. Die rund 300 ständigen Einwohner leben in einem charmanten Dorf mit nur einer Strasse. Das beste Fortbewegungsmittel, um die Umgebung zu erkunden, ist das Fahrrad – auch für Gäste. Diese sind herzlich willkommen, allerdings dürfen nie mehr als 400 Besucher gleichzeitig auf Lord Howe sein. Nicht umsonst wird die Insel von den Australiern selbst gerne als «the last paradise» bezeichnet.
Text und Bilder von Christian Zedler