The Oberoi Marrakech ist das jüngste Juwel unter den Palast-Hotels in Marokko. Auf einer ehemaligen Plantage wurde ein Schmuckstück der besonderen Art geschaffen – ohne einen Baum zu fällen.
Bereits der Empfang hat etwas Feierliches und Erhabenes: Als wir im The Oberoi Marrakech ankommen und stilvoll durch die mächtigen Eingangstore zur Reception geführt werden, wähnen wir uns in einem marokkanischen Palast. Die Investoren der indischen Oberoi-Familie haben sich bewusst für ein lokales Design entschieden. Verantwortlich für den marokkanisch-andalusischen Baustil sind der Architekt Patrick Collier und der Innendesigner Hayat Kabbaj. Ein besonderes Schmuckstück der imposanten Anlage ist der Innenhof, welcher der berühmten ehemaligen Koranschule Medersa Ben Youssef in Marrakesch nachempfunden ist. Collier und Kabbaj haben zahlreiche Gestaltungselemente von der renommierten Eliteschule übernommen. Im sonnendurchfluteten riesigen Areal wechseln sich mystisch anmutende Licht- und Schattenspiele ab, sodass der Raum wie ein erhabener Tempel wirkt. Eine gelungene Ehrerbietung an das ruhmreiche muslimische Lehrinstitut.
Nicht weniger ästhetisch und harmonisch in die natürliche Umgebung eingebettet sind die grosszügigen Poolanlagen. Am Blick über die weitläufigen Wasserkanäle, die bis in das schneebedeckte Atlasgebirge zu reichen scheinen, können wir uns kaum sattsehen.
Das Hotel liegt gerade einmal 25 Autominuten von der weltberühmten Djemaa el Fna entfernt, dem wichtigsten Platz in Marrakeschs Zentrum. Geleitet wird das Fünf-Sterne-Haus von Fabien Gastinel. Für die hohe Qualität der drei Restaurants zeichnet Jérémy Jouan verantwortlich. Die beiden Franzosen haben an der Hotelfachschule in Marseille ihre Ausbildung genossen. Kein Wunder also, dass den lukullischen Genüssen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Während das Spezialitätenrestaurant marokkanische Köstlichkeiten serviert, bietet das «Tamimt» internationale Gerichte. Vom Rindstartar über Jakobsmuscheln zum Morchelrisotto und grillierten Entrecôte de bœuf charolais – alles, was wir probieren, ist hervorragend zubereitet. Kein Wunder, denn hinter dem Herd steht der Chef persönlich: Jérémy Jouan, der in London, New York, Dubai und Hanoi in Fünf-Sterne-Hotels und von Michelin ausgezeichneten Restaurants gearbeitet hat, liebt es, seine Kochkunst mit den Gästen zu teilen.
The Oberoi Marrakech bietet 84 elegant eingerichtete Suiten und Villen, wobei die meisten über private Pools verfügen. Am liebsten haben wir uns im elf Hektar grossen Garten aufgehalten. 2800 Oliven- und 800 Zitronenbäume bieten schattige Oasen und erinnern daran, dass das Hotel auf einer ehemaligen Plantage errichtet worden ist. Kein einziger Baum soll den Bauarbeiten zum Opfer gefallen sein. Und der Service? Der ist, wie der Name Oberoi verspricht, Spitzenklasse. Kaum ein Wunsch, der den Gästen nicht von den Lippen abgelesen wird. Anspruchsvolle Reisende, die Wert auf ein stilvolles Ambiente, ausgezeichnete Restaurants und einen gepflegten Spa mit Innenpool und Therapiesuiten legen, fühlen sich hier bestens aufgehoben.
Text: Markus Weber