Cowboy zu werden war Tom McCombs Bubentraum. Auf der Ranch at Rock Creek teilt er seine Leidenschaft mit Touristen.
Das Leben eines Cowboys ist taff. Wer einen leichten, easy-going-Job sucht, sollte einen anderen Beruf wählen. Die tägliche Arbeit als Cowboy auf einer Ranch hat sich sehr wenig verändert im Laufe der Zeit. Es gibt keine Abkürzungen. Cowboys müssen fähig sein, alleine zu arbeiten, ein Arbeitstag beginnt mit Sonnenaufgang und endet nicht vor Sonnenuntergang – sieben Tage die Woche.
Trotzdem gibt es für mich keinen schöneren Beruf. Mit meiner Anstellung als Cowboy ist mein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Als ich acht Jahre alt war, habe ich zu meiner Mutter gesagt, dass ich Cowboy werden will. Es hat zwanzig Jahre gedauert, bis ich nach Montana aufbrechen und mir diesen Wunsch erfüllen konnte. Heute bin ich Cowboy auf der Ranch at Rock Creek in Montana, in der Nähe von Philipsburg. Wir sind eine Luxury Guest Ranch und ermöglichen unseren Gästen das authentische Erlebnis der Montana Rocky Mountains: unberührte Natur, unglaubliche Weiten und typische Aktivitäten wie beispielsweise lange Ausritte oder Fliegenfischen.
Als Cowboy erledige ich viele der täglich anfallenden Arbeiten auf der Ranch, die nichts mit unseren Gästen direkt zu tun haben. Aber ich liebe die Möglichkeit, meine Liebe und Leidenschaft für das Western Leben, die Rocky Mountains und die reiche Geschichte dieser Region Amerikas mit ihnen zu teilen. Sie sollen eine Ahnung bekommen von den Pflanzen und Tieren, dem Western Reitstil, dem Lassowerfen und dem Alltag eines Cowboys.
«The Real Deal»
Mein Arbeitstag beginnt früh. Ich stehe um 4:45 Uhr auf und bin bereits um 5:30 Uhr beim Korral, dem Fanggehege. Zwei meiner Wrangler, also Pferdetreiber, treffen mich dort. Nachdem wir unsere Pferde gesattelt haben, brechen wir auf in die Montana Rocky Mountains, zu unserer Pferdeherde. Wir treiben die rund 80 Tiere zusammen und bringen sie zum Korral. Dort wählen wir ca. 20 Pferde aus, fangen sie, striegeln und satteln sie. Wir machen sie bereit für den Ausritt dieses Tages. Am Abend bringen wir die ganze Herde wieder zurück in die Rocky Mountains.
Was ich an meinem Job so mag? Ich liebe meine Pferde, meine Berge, die Grizzlybären und Wölfe, die ganzjährig mit Schnee bedeckten Gipfel, die mich täglich umgeben. Ich liebe die körperlichen Herausforderungen als Cowboy. Ich liebe die Ranch at Rock Creek und den Besitzer Jim Manley. Mr. Manley ist, was wir Cowboys «The Real Deal» nennen: Er ist ein starker, taffer Ranchboss mit hohen Anforderungen. Er gibt uns, was wir brauchen, um unseren Job zu machen, und er weiss, wir werden ihn erledigen.
Ursprünglich stamme ich aus Virginia. Dieser Bundesstaat hat eine lange Tradition als Ort, von wo Männer in den Westen ziehen, um ihre Bubenträume zu erfüllen. Lewis und Clark, die ersten beiden Entdecker, die auf dem Weg von der Ost- an die Westküste nach Montana gelangten, waren beide aus Virginia. Und auch Thomas Jefferson, der Präsident der Vereinigten Staaten, der Lewis und Clark auf ihre Reise schickte, stammte aus Virginia. Heute können nur wenige Menschen von sich sagen, dass ihre tägliche Arbeit ihrem Kindheitstraum entspricht und dass das, was sie in ihrem Herzen fühlen, wirklich auch ihre Berufung ist. Ich vergesse nie, wie glücklich ich mich schätzen kann, dass das mein Leben ist.
Von Stefanie Schnelli
Ranch at Rock Creek
Mit 57 Jahren hat sich der Investmentbanker Jim Manley einen Traum erfüllt: Den der eigenen Ranch. 2010 wurde die «Ranch at Rock Creek» in Philipsburg eröffnet. Das Gelände umfasst rund 26 Quadratkilometern mit Wäldern und Wiesen und liegt mitten in den sanften Hügeln Montanas. Die Gäste können wählen, ob sie in einer der Luxussuiten im Haupthaus Granite Lodge, in authentischen Blockhütten oder in einem der luxuriösen Zelte entlang des Flusses übernachten wollen. Zur Ranch gehören ein 185 Quadratmeter grosser Spa und ein Gourmetrestaurant.