Das Reethi Beach Resort zählt zu den Klassikern auf den Malediven und zieht seit bald zwanzig Jahren Gäste an. Viele von ihnen kommen wieder. Eine Erfolgsgeschichte mit Schweizer Beteiligung.
Von einem abgelegenen Inselparadies über ein Hippie-Ziel in den 1970-er Jahren bis zur Luxusdestination mit einer hohen Dichte an Fünf-Sterne-Hotels: Die Malediven haben sich touristisch rasant entwickelt. Und noch immer öffnen jedes Jahr neue Resorts, die sich mit noch exklusiveren Villen, einem noch grösseren Unterwasser-Restaurant oder noch ausgefalleneren Spa-Behandlungen abzuheben versuchen. Die Auswahl, auch an Namen internationaler Hotelketten, nimmt stetig zu. Die Konkurrenz ebenso.
Inmitten dieser neuen, in zahlreichen Atollen verteilten Perlen gibt es aber auch noch andere kostbare Juwelen. Zeitlose Klassiker, die ihre solide Gästezahl bewahren können. Weil sie sich bewährt haben, weil sie wissen, wer und was sie sind und was ihre Gäste wünschen.
Zwischen Alpstein und Tropeninsel
Ein solches Resort ist das Reethi Beach, das 1998 die ersten Gäste empfing. 30 Prozent der heutigen Besucher sind Wiederholungstäter, sogenannte Repeaters. Unter ihnen auch viele Schweizer, wie Andreas Zgraggen, Geschäftsführer von Manta Reisen, sagt. «Reethi Beach ist bei Schweizern äusserst beliebt.» Eine Spur führt denn auch in unser Land: Die Appenzellerin Marianne Zihlmann Nazim ist Mitinhaberin und Marketing-Chefin des Resorts und pendelt zwischen dem Alpstein und der tropischen Insel hin und her. Ihr Resort ist in der Schweiz bestens eingeführt, wird gelobt für das äusserst gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Von Heimvorteil alleine kann aber trotzdem keine Rede sein. Die Gäste kommen aus aller Welt – wenn auch die Europäer in der Mehrheit sind. Die breite Ausstrahlung bezeugen auch die verschiedenen internationalen Auszeichnungen, die das Reethi Beach erhalten hat.
Das 600 mal 200 Meter grosse Eiland, auf dem das Vier-Sterne-Resort steht, umfasst alles, was den perfekten Malediven-Traum ausmacht. Gelegen im Nordosten des Baa-Atolls, einem Unesco-Biosphäre-Reservat, hat die Insel einen üppig grünen Kern. Er wird umrahmt von einem breiten, schneeweissen Sandstrand, der selbst für maledivische Verhältnisse wunderschön ist, und einer türkisfarbenen Lagune, bestens geeignet für Wassersport. Und das fischreiche, nur 30 bis 100 Meter von der Insel entfernte Hausriff ist leicht zugänglich. Das Resort nimmt von diesem schönen Fleckchen Erde nur 16 Prozent ein, sodass der Inselcharakter erhalten geblieben ist. In den 120 Bungalows im Garten, am Strand oder auf dem Wasser wurde auf lokale Materialien und den einheimischen Stil geachtet. 2010 wurde die Anlage umfassend renoviert. Sie bietet heute fünf Restaurants, fünf Bars, ein Spa, ein Wassersportzentrum, eine Tauchschule, zwei Tennisplätze sowie einen Squash- und Badminton-Platz. Wer sich lieber alleine verausgabt, dreht seine Runden auf dem Jogging-Trail um die Insel, zieht Bahnen im Pool oder verschwindet im Fitnessraum. Die Möglichkeiten, sich zu bewegen, sind selbst im Wassersportzentrum so vielfältig, dass kein Inselkoller auftauchen dürfte. Falls doch, organisiert das Team private oder Gruppen-Ausflüge, auf denen die Gäste die natürlichen und kulturellen Schätze des Baa-Atolls entdecken können. Den Blick aus der Vogelperspektive gibt es bereits bei der Anreise: Mit dem Wasserflugzeug dauert der Transfer vom Flughafen in Male aus rund 35 Minuten.
Bar ohne Strohhalme
Das Reethi Beach wird aber nicht nur wegen des ungezwungenen, natürlichen Komforts gelobt. Auch die Bemühungen der Verantwortlichen, die sensible Umwelt der Malediven zu schützen, wird überall anerkennend betont. Neben verschiedenen Massnahmen, um Energie zu sparen, werden beispielsweise die Mücken ohne chemische Mittel von den Zimmern ferngehalten, Abwasser für die Bewässerung aufbereitet und Trinkwasser dank eigener Abfüllanlage in wiederverwendbaren Glasflaschen statt PET serviert. Plastik wird, soweit es geht, von der Insel verbannt. Das bedeutet, dass in den Drinks an der Bar zum Sonnenuntergang kein Plastikstrohhalm steckt. Doch wer vermisst den schon im Paradies?
Von Stefanie Schnelli