Ungezwungen luxuriös: SeaDream I und II bieten Stil, Qualität und eine entspannte Atmosphäre im Fünf-Sterne-Bereich.
Respekt einflössend ist die Einfahrt noch immer. Die Calanque de Fazio war über Jahrhunderte Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, und noch heute erinnern zahlreiche Kanonenscharten in der Stadtmauer der südlichsten korsischen Stadt an die bedingungslose Verteidigungsbereitschaft ihrer Bewohner. Über uns thront die «Ville haute de Bonifacio». Wind und Erosion haben aus der majestätisch wirkenden, 900 Meter langen Landzunge eine atemberaubende Naturterrasse geschaffen. Als würden die Bewohner Bonifacios auf einem schwindelerregenden Balkon aus Sand- und Kalkstein residieren, ragt die pittoreske Altstadt weit in das Meer hinaus: Spektakulärer könnte die Lage einer Stadt nicht geplant sein. Solchen Mut hat nur die Natur.
Die unberechenbaren Witterungs- und Strömungsbedingungen, für welche die Region bekannt ist, sind für Kapitän Bjarne Smorawski kein Problem. Behutsam steuert er die SeaDream II – notabene rückwärts – in die fjordartige Bucht. Für grosse Kreuzfahrtschiffe ist der enge Kanal nicht passierbar. Die Fahrt in die Bucht von Bonifacio unterstreicht einen der grossen Vorteile der Schiffe von SeaDream Yacht Club. Die stilvollen Yachten der norwegischen Reederei – auf unserer Fahrt zählen wir 88 Gäste aus 18 Nationen – können praktisch überall anlegen. Dies ermöglicht interessante Routings abseits grosser Touristenströme. Auch die Durchmischung der Gästeschar zählt – gerade im Vergleich mit Luxusschiffen deutscher Provenienz – zu den Trümpfen des Familienunternehmens. Zudem können die Gäste direkt vom Schiff aus ins kühle Nass springen: im Marina-Bereich vermögen vergleichbare deutsche Luxusanbieter der SeaDream I und II ebenfalls nicht das Wasser zu reichen.
Das kulinarische Angebot überzeugt auch anspruchsvolle Passagiere auf unserer Reise. Die Küche ist sehr ambitioniert: von der Lobster Bisque über die gratinierten, mit Auberginen servierten Escargots bis zum butterzarten Kansas-Filet und den hausgemachten Trüffel-Tagliatelle. Während unserer Fahrt von Nizza über St.Tropez, Calvi und Bonifacio nach Rom können wir den Köstlichkeiten der verlockenden Karte kaum widerstehen. Einen Dresscode gibt es selbst abends nicht, Krawatten dürfen zu Hause bleiben, das Leben an Bord ist entspannt und stilvoll zugleich. Wer nicht gerade auf einem Landausflug ist, geniesst die Zeit an Bord auf Deck, an der Bar, am Pool oder in der Marina. Platz gibt es überall reichlich, an der Sonne wie im Schatten. Und auch die Betten der beliebten Bali-Lounge, in der unter dem freien Sternenhimmel übernachtet werden darf, sind meist verfügbar. Vom Champagner über eine schöne Wein-Auswahl bis zu den Mahlzeiten und dem Wassersportangebot – fast alles ist im Preis inbegriffen.
Text: Markus Weber