Der Zusammenprall der Kulturen ist in vollem Gang – und die Reisebranche sitzt mittendrin.
Wieder einmal stehen die Malediven mit unrühmlichen Nachrichten in den Schlagzeilen: siehe hier.
Unvergessen ist auch ein Video auf Youtube, das vor zwei Jahren mächtig für Aufsehen gesorgt hat. Darin zu sehen war, wie ein Schweizer Hochzeitspaar auf den Malediven als „Ungläubige“ verunglimpft und mit Schimpf und Schande bedacht wurde.
Bereits 1993 hat der US-amerikanische Politikwissenschaftler Samuel Phillips Huntington in seinem viel diskutierten Buch «Clash of Civilizations and the Remaking of World Order» die Auseinandersetzung zwischen den Kulturen als grösste Herausforderung des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Die Wirklichkeit hat Huntingtons Thesen längst eingeholt. Die Radikalisierung und das Erstarken des Fundamentalismus im Islam hat eine Dimension angenommen, deren Tragweite auch für die weltweit tätige Reisebranche noch nicht absehbar ist. Interkulturelle Kompetenz ist gefragt. In den Resorts, beim Reiseveranstalter und im Reisebüro. Dazu gehören Verständnis und Respekt für andere Religionen.
Fundamentalismus ist keine Exklusivität des Islams. Auch viele Christen glauben, ihre Religion sei die einzig wahre. Mit frommen Sonntagsschülern sind muslimische Fundamentalisten aber nur bedingt vergleichbar. Der Umgang mit ihnen verlangt eine besondere Sensibilität. Wie gehen wir beispielsweise mit Ländern um, in denen die Scharia als Rechtsgrundlage dient? Können wir die Entgleisungen des fraglichen
«Zeremonienmeisters» auf den Malediven als Einzelfall eines frustrierten Hotelangestellten abtun? Oder ist in dessen Hasstiraden eine von der Scharia geprägte, fanatische Denktradition zum Vorschein getreten, die in ihrer Radikalität gar nicht zum Bild des tropischen Ferienparadieses passen will?
Vergessen wir die banale Tatsache nicht: In fremden Kulturen sind wir Gäste. Die Missachtung lokaler Wertvorstellungen ist ein unverzeihlicher Fauxpas. Wenn sich etwa eine Touristin in einem muslimischen Gebiet in aller Offenherzigkeit präsentiert, wird dies zu Recht als Respektlosigkeit gegenüber der Bevölkerung und ihren Wertvorstellungen aufgefasst. Ahnungslosigkeit oder fehlende böse Absicht dürfen dabei nicht als Ausreden herhalten. Die Gastfreundschaft wird mit solch unbedachten Handlungen nicht nur strapaziert, sondern mit Füssen getreten. Es ist leider noch immer keine Selbstverständlichkeit, dass sich Reisende im Vorfeld ihrer Ferien intensiv über Sitten und Bräuche des Gastlandes informieren. Vor allem dann nicht, wenn Badeferien auf einer abgelegenen Insel gebucht werden.
http://www.youtube.com/watch?v=i5H64OOkeXA
Die Malediven sind ein ultra islamistisches Land, und niemand will es wahrhaben!
Auf den Inseln der Malediven hat es sowieso vor allem Ausländer. Man merkt nicht, dass man ja in einem muslimischen Land ist.
Auf den Malediven läuft gegenwärtig ein Affentheater mit den Wahlen statt. Aber trotzdem: Die Inseln sind weltweit einmalig. Durch keine Destination ersetzbar.
Gruss. Peter.